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Donnerstag, 9. Februar 2017

Leserbriefe zum Artikel WV v. 07.02.2017 Energiewende ist alternativlos


Dann sind sie Aufwiegler

Bemerkenswertes Demokratieverständnis

Nach der Berichterstattung über den Besuch des Vize-SPD-Bundesvorsitzenden Ralf Stegner im Technologiepark und an Windkraftanlagen in Lichtenau macht sich dieser Leser Gedanken:
Ich war nicht dabei, bei dieser Veranstaltung. Aber die angeführten Zitate zeigen mir ein bemerkenswertes Demokratieverständnis.
Johannes Lackmann (Geschäftsführer Westfalenwind): »Die besten Behörden sind jene, in denen nur eine Person sitzt, die entscheidet. Die hat nämlich gar keine Zeit, Erbsen zu zählen.« – Der Wunsch nach partieller Autokratie?
Ralf Stegner: »Es reicht ja oftmals eine Person oder eine Partei, um die Sachlichkeit ad absurdum zu führen.«
Ja, was denn nun? Ist eine Person nun gut oder schlecht?
SPD-Kreisvorsitzender Wolfgang Scholle: »Es sind oftmals dieselben Leute, die in Bürgerinitiativen und Podiumsdiskussionen vertreten sind. Es klingt böse, aber die fahren über das Land und wiegeln die Menschen auf.«
Wenn Menschen eine Ansicht haben, die sie begründen und die offenbar nicht so einfach »ad absurdum« geführt werden kann, sie diese Ansicht auch noch öffentlich vorbringen, dann sind sie Aufwiegler. Gut, dass alle diese Ansichten und Vorwürfe den Beteiligten an diesem Geschäftsmodell so völlig fremd sind.
HANS-JOSEF KÖHLER
Paderborn

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Wer hat sich denn so löblich verhalten?

Das alte Misstrauen erhält neue Nahrung

Zum Bericht »Energiewende ist alternativlos« nach dem Besuch des SPD-Vize-Bundesvorsitzenden Ralf Stegner meint dieser Leser:
Nach gescheiterten Bemühungen vieler Bürger in Lichtenau, den Ausbau mit Windkraftanlagen in Grenzen zu halten, was auch ein Wahlversprechen des jetzigen Bürgermeisters Hartmann war, hatten sich die Wogen langsam geglättet und die Bürger wurden sich ihrer Hilflosigkeit bewusst, zumal alle ihre Einwendungen als unbegründet zurückgewiesen worden waren.
Der Druck der Investoren mittels Drohungen ihrer Anwälte, ein durch Befangenheit auf sechs Personen reduzierter Rat und ein neuer Bürgermeister hatten Fakten geschaffen. Durch die genannte Pressemitteilung schaukelt sich die Diskussion nun wieder auf und das alte Misstrauen erhält neue Nahrung.
Ich zitiere die Aussagen von Herrn Lackmann und Herrn Roeren-Wiemers: »Von der Idee bis zur Umsetzung können in Kommunen, in denen die Fronten verhärtet sind, sechs bis sieben Jahre vergehen.« Lichtenau bildet in dieser Hinsicht eine löbliche Ausnahme. Herr Lackmann hat auch die Antwort parat, warum dies so ist: »Die besten Behörden sind jene, in denen nur eine Person sitzt, die entscheidet.«
Welche Person hat denn nun in Lichtenau sich so löblich verhalten? Wurde der Rat mit den völlig unhaltbaren Drohungen der Haftung, auch mit dem Privatvermögen, ängstlich und folgsam gemacht? Jedenfalls waren im Stadtrat bei diesen weitreichenden Entscheidungen alle Gegenstimmen verstummt. Hat demzufolge bei uns Herr Hartmann allein entschieden? Herr Hartmann war erst frisch und überraschend in das Amt gewählt. Einflüsse von außen scheiden ja sicher aus.
Die Klage des Herrn Lackmann über fast wöchentlich neue Vorschriften und erfinderische Behörden passt natürlich ins Bild.
Viele Vorschriften und Gesetze wurden durch die Investoren beziehungsweise deren Gutachter bisher ohne Widerspruch sehr großzügig gedeutet. Die Behörden schauen nun etwas genauer hin und finden dann manche Schwachstellen.
DIETMAR HALBIG Lichtenau-Grundsteinheim

Lackmann-Zitat erntet Kritik

Borchen (WV/per). Reiner Allerdissen, Bürgermeister der Gemeinde Borchen, ist über eine Äußerung von Westfalen-Wind-Geschäftsführer Johannes Lackmann erbost. Dieser hatte während eines Treffens mit dem SPD-Vize-Chef Ralf Stegner geäußert, dass für ihn die beste Behörde diejenige sei, in der nur eine Person sitzt, die entscheidet. Die habe dann keine Zeit mehr, Erbsen zu zählen (WV vom 7. Februar).
»Eine solche Aussage widerspricht all dem, was für mich Sozialdemokratie ausmacht und versucht, die Grundsätze einer rechtsstaatlichen Demokratie als obsolet zu verunglimpfen. Dieses unverantwortliche Gerede weise ich in aller Schärfe zurück. Ich halte es für ebenso unverantwortlich, Kritiker am Ausbau der Windkraft pauschal zu diffamieren«, schreibt Allerdissen in einer Stellungnahme an diese Zeitung. »Gerade in Zeiten eines Donald Trump und eines um sich greifenden Populismus müssen sich Sozialdemokraten solchen, an totalitäre Denkweisen erinnernde und zutiefst demokratiefeindlichen Äußerungen entschieden in den Weg stellen.« Leserbriefe

9 Kommentare:

  1. Da hat der Medienberater Saage vom Lachmann wirklich versagt, jetzt beschäftigt er schon Souffleure und dann so eine Schmach. Selbst für lokale Medien sollte man einen Führerschein besitzen, doch dann liebe Redakteure nehmt Abstand von diesem Sympathieträger, er kostet euch Zeitungen. ALLERDISSEN respektvoll äußert sich aus der Nachbargemeinde, Hartmann schweigt?

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  2. Hartmann schweigt seit seiner Wahl durchgehend und wartet auf Anweisungen der Windenergielobby. Trump würde sagen: „He is working outstanding. I know he`ll ensure the stability of the Windmill plants.“

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  3. Weil das alles so prima geklappt hat mit der Geldvermehrung - natürlich meine ich hier nur die Vereinsunterstützung - will man sich die Quelle nicht verschließen. Alle Beteiligten profitieren, der dumme Michel zahlt schon, kann sich ja eh nicht wehren.

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  4. In Lichtenau waren viele abfällige Bemerkungen zu der Entscheidungen des Rats aus Borchen zu hören Besonders der Bürgermeister Allerdissen wurde mit abfälligen Begriffen überzogen. Gleichgültig, wie und wann die Gerichte entscheiden noch können die Borchener in Ruhe schlafen.
    In Lichtenau haben wir aber an Tagen, (besonders Nächten) mit höheren Windgeschwindigkeiten, die Freude durch mahlende Dauergeräusche geweckt zu werden. Wir haben dann Zeit über die Genialität unseres Bürgermeisters Hartmann nachzudenken und uns über die stabilen Wasserpreise zu freuen.
    Wer Weltmeister in Sachen Windkraft werden will, muss auch ein wenig leiden können.

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    1. Die brüsken sich mit stabilen niedrigen Wasserpreisen. Schau mal genauer auf deine Abgabenbescheide.
      Außerdem ist die gelbe Tonne nun gebührenpflichtig, obwohl es doch erst bei Umstellung vom "gelber Sack - auf gelbe Tonne" hieß, das bliebe gebührenfrei.
      Der Lichtenauer Verbraucher zahlt also zweimal:
      einmal über den grünen Punkt(die Herrsteller haben die Entsorgungskosten bereits im Preis eingerechnet)
      ein zeites Mal nun über die Gebührenpflicht für die gelbe Tonne.

      Mir scheint Lichtenau finanziert sich durch unlautere Gebühren.

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  5. Bisher gab es nur "vermeintliche Bürgerbeteiligungen". Während keiner Bürgerversammlung gab es Abstimmungen. Was bringen Bürgerversammlungen, wenn Sorgen und Ängste der Bürger einfach ignoriert werden (nicht eine Einwendung wurde berücksichtigt) oder mittels, wie wir aus heutiger Sicht wissen, falscher Versprechungen beschwichtigt werden.
    Versprochen wurde dem Bürger:
    -die Anzahl der Windräder durch „Repowering“ verringern- Versprechen gebrochen!!! es werden mehr und mehr und mehr Windräder. Die Großen Anlagen werden so einfach zwischen die alten Windräder gesetzt. Von Rückbau nicht die Spur und nach oben ist noch viel Platz. Herr Lackmann hatte ja auch einst grinsend angemerkt, dass es leicht ist, auf der ausgewiesenen Fläche mehr als 4oo Windräder unterbringen zu können- das sei technisch kein Problem. Ich bin heute überzeugt davon, dass er auch keine Skrupel verspürt, genau das zu tun.
    -Einsatz von Technologien(Transpondertechnik) die „das nervige Geblinke“ reduzieren! - Versprechen gebrochen!!! Angeblich zu teuer.
    - ein Ausbau der Windenergie mit Vernunft. -Versprechen gebrochen. Was wir jetzt in Lichtenau vorfinden ist alles andere als vernünftig, sondern zeigt sich als reine Profitgier auf Kosten des Bürgers und ist nah dran am viel befürchteten Wildwuchs.
    - die Abstände zur Wohnbebauung müssen eingehalten werden. Nun aber lese ich, dass der Bundesvorsitzende äußert, dass man das immer ganz individuell betrachten müsse.
    Oh Schreck ,oh Graus!!!!
    ein Schrecken ohne Ende rollt auf uns zu.
    Gott bewahre uns vor ROT- ROT- GRÜN


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  6. Leider liegt in Sachen Energiewende nur eine Partei richtig, die AFD. Ersatzloses Streichen, zumindest der Windkraft, solange bis die Speicher gebaut und solide refinanziert sind.

    Ich tippe mal so in 2040 könnten wir das erreicht haben. Dann kann es auch schon weiter gehen, oder der geniale Populist Lackmann zaubert nochmal nen Hasen und schafft es die Altparteien wieder zu verarschen. Da tippe ich allerdings auf eine Erfolgswahrscheinlichkeit von ca. 60%, die sind wirklich zu doof zum Rechnen oder zu Machtgeil und buckeln weiter.

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  7. Wo soll das noch hinführen?10. Februar 2017 um 14:38

    Da versucht sich die neue „Leitfigur“ der SPD, der wie „aus dem Olymp aufgetauchte Kanzlerkandidat Schulz“, mühsam wieder als „Menschenversteher“ zu präsentieren und schon hauen ihn seine Mannen in der Lichtenauer Provinz wieder voll in die Sch . . . !
    Warum?
    Weil sie, unsere Provinzpolitiker es immer noch nicht verstanden haben, dass man das Volk eben nicht dauerhaft und permanent beleidigt.
    Und wenn die Leute irgendwann die Faxen dicke haben und dann AfD wählen, dann wirft man ihnen das obendrein auch noch vor. Selbstkritik – Fehlanzeige!

    Der eine – der Kanzlerkandidat – hat, so könnte man glauben,
    immerhin verstanden, dass man das Volk wieder hinter sich bringen muss und es nicht wie aktuell in Lichtenau geschehen, auch noch diejenigen, die sich zumindest in dieser politischen Scheinwelt noch ein wenig engagieren und sich trauen, demokratische Prozesse einzufordern, als Menschenverführer und Quälgeister beschimpft.
    Diese engagierten Bürger, die immer noch nicht ganz aufgegeben haben und an eine politische Willensbildung glauben, sollten von den Provinzpolitikern hofiert und geachtet werden, denn das ist eine Menschengruppe, die auf der „roten Liste“ steht und vom Aussterben bedroht ist.

    Stattdessen zeigen uns die Kleingeister der provinziellen Politik, dass demokratische Prozesse nur stören.
    Regieren lässt sich am besten ohne das Volk, das allenfalls mal zur Wahlurne gelockt werden muss.
    Baugenehmigungen lassen sich am besten nur von einer Person unterzeichnen und die nehmen wir bei der SPD, den GRÜNEN oder am besten gleich bei den Windinvestoren auf die Gehaltsliste.

    Diesen oft genug selbstverliebten und teils auch arroganten, oft genug auch noch inkompetenten Gruppe von Politikern, sind die Menschen, die eben nicht ihrer Meinung sind, total egal und werden als eine störende und den eigenen politischen Ablauf durchkreuzende Menge empfunden. Wenn sich Unmut und Widerstand in der Bevölkerung regt, wird sofort die Propagandamaschinerie angeworfen und "Rädelsführer" gesucht und mit den altbekannten Methoden diskreditiert und ins Abseits gestellt. Jegliche Kritik am System wird auf diese Weise mundtot gemacht.

    Demokratie scheint einige Politiker nur zu nerven.
    Ist der Bürger anderer Meinung, dann hat er wohl was missverstanden.
    Oft genug hat man gerade bei der SPD-Politik den Eindruck, dass hier Cliquenwirtschaft vorherrscht. Es scheint nicht ihre Aufgabe, die Menschen zu verstehen und auch folgerichtig zu handeln.

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  8. Die ausufernde Förderpraxis durch das EEG kennt keine Grenzen . . . . der Wettbewerb unter den Stromanbietern ist durch diese Subventionierung total verzerrt.
    Was haben sie uns nicht alles in 2004 versprochen:
    den Verbraucher soll das EEG max. 1 Euro pro Monat mehr kosten, soviel wie eine Kugel Eis! – so Trittin, damals verantwortlicher Bundesumweltminister!
    Meine Stromrechnung ist seit 2004 – obwohl wir inzwischen Strom sparen und weniger verbrauchen – monatlich um 13 Euro gestiegen! Soviel wie eine Kugel Eis?

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