Zahl getöteter Vögel ungewiss
Artenschützer ziehen Westfalenwind-Resümee in Zweifel
Kreis Paderborn(pic/bel). Eine vom
Windkraftanlagenbetreiber Westfalenwind veröffentlichte Studie der
Biologischen Station Kreis Paderborn zum Artenschutz im Umfeld von
Windkraftanlagen sorgt unter Natur- und Artenschützern weiterhin für
Diskussionen.
Nach der Initiative »Gegenwind Borchen« hat auch die
»Arbeitsgemeinschaft Natur, Umwelt, Kultur« (ANUK) um ihren Vorsitzenden
Heinz. J. Bökamp aus Salzkotten die von Westfalenwind veröffentlichten
Ergebnisse in Zweifel gezogen. Westfalenwind hatte von konstanten
Rotmilan-Beständen in Gebieten mit Windkraftanlagen wie in Lichtenau,
Bad Wünnenberg und Büren berichtet. Es sei nur der Fund eines toten
Rotmilans bekannt.
Dies widerspreche anderen ornithologischen Berichten, sagt
ANUK-Vorsitzender Heinz Bökamp. Der Salzkottener bezieht sich unter
anderem auf Veröffentlichungen der Länderarbeitsgemeinschaft der
Vogelschutzwarten (Landesamt für Umwelt Brandenburg) aus dem Dezember
2016 über Vogelverluste an Windkraftanlagen in Deutschland
(www.vogelschutzwarten.de). Die Zentrale Funddatei nennt für
Deutschland seit 2002 insgesamt 2100 Vögel, die als Schlagopfer von
Windkraftanlagen dokumentiert seien, darunter 335 Rotmilane (Stand
Dezember 2016). Dabei handele es sich fast ausschließlich um
Zufallsfunde. Die Zahl der tatsächlich verunglückten Tiere sei deutlich
höher. Zu den am stärksten betroffenen Arten zählten Greifvögel.
Vogelschutzwarten sind als Fachbehörden der Länder für den
ornithologischen Artenschutz zuständig.
Die »Arbeitsgemeinschaft Natur, Umwelt, Kultur« kritisiert mit ihrem
Vorsitzenden Bökamp, dass der »ungebremste Ausbau der Windenergie die
Bestandserholung von Milan, Uhu, Schwarzstorch und anderer bedrohten
Arten in Frage« stelle. Viele getötete Tiere würden gar nicht
gefunden, weil nächtliche Beutegreifer sich an den Opfern gütlich getan
hätten.
In diesem Zusammenhang stellt Heinz Bökamp den Aussagewert der
Studie aus der Bio-Station Kreis Paderborn auch wegen
verwandtschaftlicher Verflechtungen in Frage.
Bio-Station-Aufsichtsratsvorsitzender Ulrich Klinke und
Westfalenwind-Geschäftsführer Johannes Lackmann sind Brüder.
Westfalenwind hatte auch nach eigenen Angaben die Studie der Bio-Station
finanziert (wir berichteten).
Westfalenwind Geschäftsführer Johannes Lackmann hat diese
Vorhaltungen inzwischen als »absurd« zurückgewiesen. »Mein Bruder
arbeitet nicht in meinem Auftrag«, sagte Lackmann. Ulrich Klinke sei
»seit ewigen Zeiten« im Umweltschutz engagiert. Die Bio-Station sei auf
Westfalenwind zugekommen und habe mangels Geld um eine Finanzierung der
Studie gebeten. In Zukunft werde aber der Kreis Paderborn diese Studie
aus Steuergeldern finanzieren, sagte Lackmann.
Schon die Initiative »Gegenwind Borchen« hatte eine gezielte Suche
nach Schlagopfern im Umfeld von inzwischen 455 Windkraftanlagen im Kreis
Paderborn gefordert. Konstante Rotmilan-Bestände seien wohl auch darauf
zurückzuführen, dass die Greifvögel freigewordene Reviere schnell
wieder besetzten.
Auch im Gutachten der Bio-Station Kreis Paderborn heißt es, dass
letztendlich nur eine systematische Suche nach Schlagopfern im Bereich
von Windparks zu mehr Klarheit führe. Da dies jedoch sehr aufwändig und
teuer sei, sei ein solches Projekt vorerst nicht absehbar. Aber nur
mit gezielten Suchen seien belastbare Resultate zu erzielen.
Auch der
Entwurf zur Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes
vom
01.12.2016 stimmt nachdenklich.
Bisher stand im § 44 Absatz 1 es ist verboten
wild lebenden Tieren der
besonders geschützten Art nachzustellen, sie zu fangen, zu verletzen oder zu
töten oder ihre Entwicklungsformen aus der Natur zu entnehmen, zu beschädigen
oder zu zerstören.
Neu:
…liegt ein Verstoß gegen das
Tötungs- und Verletzungsgebot nach Absatz 1
Nummer 1 nicht vor, wenn die Beeinträchtigung durch den Eingriff oder
das Vorhaben auch unter Berücksichtigung von Vermeidungsmaßnahmen das Tötungs-
und Verletzungsrisiko für Exemplare der betroffenen Art nicht signifikant
erhöht und diese Beeinträchtigung unvermeidbar ist
Diese
aufweichende Formulierung geht im Absatz 2 des § 44 sinngemäß weiter.
Wir
haben doch mit dem schwammigen Begriff „Substantiell“ ausreichend Erfahrungen
gesammelt.
„Signifikant“ kann nun auch nicht mehr rechtssicher
definiert werden.
Unvermeidbar
und alternativlos passen doch auch gut zusammen.
Wird
dann nach der Änderung der Artenschutz aufgegeben?
Pro
Lichtenau
Zzz diese verwandschaftlichen Verflächtungen: Es ist schon zum Kotzen!
AntwortenLöschenDas stinkt doch wirklich wieder nach Vetternwirschaft! Mich wundert schon lange nichts mehr.
Verstößt der Ottonormalverbraucher gegen Gesetze und Richtlinien endet das vor Greicht.
Es klingt vielleicht böse: Bei uns werden DIE als Gutmensch mit renomierten Politikern in der Zeitung abgebildet.
Es ist kaum auszuhalten, der Kreis duckt sich weg, wie er es mehrfach getan hat, normal sollte es sein, dass von unabhängiger Stelle Gutachten überprüft werden. Das kostet dann halt ein paar Euros. Wenn die Windlobby Flächennutzungspläne, BimSCHG Anträge nebst den entsprechenden Gutachten und juristischer Unterstützung schreiben kann, sind wir genau soweit wie Putin in Russland.
AntwortenLöschenBei dem Herren wundert einem gar nichts mehr, Studien zum Artenschutz werden von seinem Bruder finanziert, Verwaltungen wie in Lichtenau sind ihm besonders zugetan, weil keine Erbsen Zählerei passiert, Geschäftspartner werden eliminiert oder mundtod gemacht, erinnert mich an italienische Verhältnisse in Lichtenau.
AntwortenLöschenDie Bio-Station hat also keine finanziellen Mittel um Veränderungen bei den Milanbeständen zu erforschen.
AntwortenLöschenNun wird Herr Lackmann gebeten die Finanzierung zu übernehmen.
Rein zufällig kommt die dann gemachte Studie, im Sinne von Herrn Lackmann, zu dem Ergebnis, dass die Milane keinen Schaden nehmen.
Außerdem kann man die Vögel ja auch vergrämen und andere Siedlungsfächen anbieten.
Die Vögel haben aber auch sehr schnell gelernt, dass nun Tiefflug angesagt ist.
Was ist eigentlich aus der Besenderung des vergangenen Jahres bei den Jungvögeln geworden?
Die Ergebnisse scheinen niederschmetternd gewesen zu sein.
Am Montag, den 06.02.17 konnte man dem Bericht in der ARD "Erlebnis Erde" entnehmen, dass in Deutschland 95 Seeadler durch Windkraftanlagen getötet wurden.
Offenbar sind wir Bürger zu dumm, die Zusammenhänge zu erkennen.
Das stinkt alles zum Himmel. Korruption lässt grüßen!
LöschenAber was solls, Johannes der 1. wird es schon richten!
Ich bin dafür Hr. Lackmann fortan den Titel "König der Energiehauptstadt Johannes der 1." zu verleihen. Wenn er jetzt noch die Polygamie einführt ist sein Energiewendereich fast komplett. Nun ja - wünschen wir Ihm ein langes Leben...
AntwortenLöschenEs ist überall, es ist bundesweit das Gleiche: Politisierung von Verwaltung und Justiz, Kommerzialisierung öffentlichen Rechts, propagandistische Methoden und Schutzbehauptungen der Windkraftlobby und Korruption noch und nöcher. Ein politisches, ökologisches und moralisches Deasaster unvorstellbaren Ausmaßes.
AntwortenLöschenLug und Trug. Und das seit Jahren. Es gibt da so viele Verflechtungen und es ist bereits so viel Unglaubliches passiert, dass es kaum auszuhalten ist.
AntwortenLöschenEs gibt beispielsweise WKA-Anträge aus 2012, wo die Gutachten die den Anlagen Unbedenklichkeit bestätigen, von der gleichen Adresse abgeschickt wurden, wie die Anlagenanträge selbst.
Dem Kreis war das alles völlig egal.
Wie überhaupt allen Beteiligten alles egal ist.
Egal, was die Bürger sagen.
Egal, wie die Natur das findet.
Wie sagte unlängst Barbara Hendriks: Wir geben den Wald frei, um die Investitionen der (fast hätte ich Invasoren) Investoren zu schützen. Die Auswirkungen auf den Wald sind dabei völlig egal.
Wie sagt Stegener: 95% stehen hinter der Windkraft.
Die Realität ist auch hier völlig egal.
Das sind alles Vorboten eines Aufweichens der Demokratie, Menschen die Macht haben wollen, bedienen sich nun mal diktatorischer Methoden und wenn dazu das Recht angepasst werden muss, machen die das halt. Auf der Welle des grünen Bewusstseins lässt sich prima infiltrieren, da ja viele der Meinung sind, im moralischem Recht zu sein.
AntwortenLöschenAlso aufgepasst, hier kommt etwas auf uns zu.
Erst ignorieren sie dich, dann belächeln sie dich, dann bekämpfen sie dich - und dann gewinnst du, zitiert Hr. Lackmann Mahatma Gandhi auf seiner Windsatire Seite. So ähnlich haben bestimmt die Wiedertäufer in Münster auch mal gepredigt und tatsächlich für 5 Jahre die Menschen hinter sich geschart.
AntwortenLöschenUnsinn bleibt Unsinn, auch wenn die Deutschen schon mal länger brauchen um das zu verstehen.
Neuerdings sind das "alternative Fakten". - Übrigens finde ich den Begriff EnerGIERhauptstadt sehr schön. Was habt ihr eigentlich???
AntwortenLöschenmich wundert gar nichts mehr: und wenn der Kopf nicht durch die Wand passt, dann macht man das LOCH mal so nebenbei größer-
AntwortenLöschenSo ist das mit dem Gesetz eben auch: Wenn`s nicht in den Kram passt, wird es umformuliert mit schwammigen Begriffen wie substanziell und signifkant- und schon passt es wieder , weil sich das Gesetzt nun ziehen und dehnen lässt wie Kaugummi.
---aber beachten sollten unsere Eliten dabei auch, dass sie dadurch die Politikverdrossenheit nur mehr schüren.Der rechte Ruck kommt signifkant näher, auch wenn die Elite diesen Effekt negiert! Warten wir ab,was das Volk in Frankreich und in den Niederlanden wählt. Junker und Schulz verlassen schon das sinkende Schiff "Europa". Verlasst euch drauf: die zwei wissen schon mehr als wir alle zusammen und Rettungsboote kommen nicht aus Griechenland, nicht aus Italien, nicht aus Spanien- so viel steht schon mal fest.