Bürgermeister Dreier beklagt Spaltung der Gesellschaft
Ausgabe WV vom 17.02.2017Von Maike Stahl
Paderborn(WV). Windkraft bleibt in
Paderborn auch nach der Verabschiedung des Pakets, das mit der 135.
Änderung des Flächennutzungsplans vor Weihnachten geschnürt wurde, ein
heißes Thema. »Die Windkraft spaltet die Gesellschaft unserer Stadt«,
stellt Bürgermeister Michael Dreier fest.
80 interessierte Bürger waren der Einladung zu einer
Informationsveranstaltung im Rathaus am Mittwochabend gefolgt. Ihnen
versicherte Dreier, dass in Paderborn nun genug für die Windkraft getan
worden sei. Er forderte mehr Handlungsspielraum durch die übergeordnete
Gesetzgebung, wenn es um die Abstandsflächen und die so genannte
»Befeuerung« der Anlagen mit Signallichtern gehe. »Ich würde mir
wünschen, dass Bund und Land Rahmenbedingungen schaffen, damit der
Abstand zur Wohnbebauung wie in Bayern, wo er das zehnfache der
Nabenhöhe des Windrads betragen muss, erheblich erhöht werden kann.
Außerdem sollten die Betreiber verpflichtet werden, die Anlagen mit
Beleuchtung zu versehen, die nur bei Bedarf eingeschaltet wird.«
Die im Dezember mit großer Mehrheit von 47 Ja- und 13-Nein-Stimmen
verabschiedete Windplanung der Stadt sieht mit 1000 Metern zur
Wohnbebauung zwar einen deutlich größeren Abstand vor als die
durchschnittlichen OWL-Planungen mit 600 bis 700 Metern, ist vielen
betroffenen Bürgern aber noch zu gering. Besonders unzufrieden ist
die Windinitiative Dahl, für die sich Udo Mügge zu Wort meldete. Denn
in Dahl beträgt der so genannte Vorsorge-Abstand im Geltungsbereich
älterer Planungen nur 750 Meter. Gleichzeitig war darin aber eine
Höhenbegrenzung von 100 Metern vorgegeben, die nun aufgehoben wird.
»Bestandsschutz für bestehende Anlagen können wir nachvollziehen,
aber nicht, dass die Abstandsfläche hier verringert und zugleich die
Höhenbegrenzung aufgehoben wurde«, ärgert sich Mügge, dessen Grundstück
nach eigenen Angaben von 130 Windkraftanlagen umgeben ist. »In Dahl
haben wir die höchste Umzingelung mit Windrädern in ganz Deutschland«,
klagte Mügge.
Der Verwaltungsrechtler Dr. Michael Unland räumte ein, dass die
Situation in Dahl schwierig sei. Dem sei aber Rechnung getragen worden,
indem noch vorhandene unbelastete Sichtkorridore freigehalten würden.
Die Abstandsflächen für die vorhandenen Windparks hätten beibehalten
werden müssen, um Planungssicherheit zu gewährleisten. »Wir haben für
Dahl getan, was wir konnten«, stellte Unland fest.
Unzufrieden mit der Planung ist auch Isa Freifrau von Elverfeldt aus
Wewer, die von »Enteignung der Heimat« sprach. »Man kann nicht
verstehen, dass das Interesse der Investoren offenbar mehr zählt als das
der Bewohner.«
Ein kleiner Hinweis zur Aussage von Herrn Mügge.
AntwortenLöschenDahl hat eine Umzingelung kleiner 200 Grad. Grundsteinheim ist nach offiziellen Angaben schon jetzt mit 211 Grad umzingelt und mit den Planungen von Borchen wird dieser Wert noch großer. Natürlich gilt für beide Orte, dass durch diese menschenverachtende Umzingelung die Lärmbelastung bei jeder Windrichtung sehr belastend ist.
Mit unserem Beitrag retten wir aber sicher das Weltklima.
Keiner in der Politik will derzeit erkennen, dass wir mit der Art und Weise wie wir die Energiewende betreiben, unser Land in den Ruin fahren. Analyse und Rechnen wäre gut liebe Politiker - es handelt sich bei der Windkraft um ein Paradoxon.
AntwortenLöschenDie Meisten von Euch wissen das längst, es haben aber nur wenige den Arsch in der Hose, dass auch zu sagen, weil Sie glauben zu viele Wähler zu verlieren unter den Profiteuren.
So haben Populisten wie Schulz leichtes Spiel, er appeliert nur an die Emotionalität, statt an die Vernunft. Die Formel ist billig, wer nicht für Windkraft ist, ist für Atromkraft. Mein Gott wirf Hirn vom Himmel, damit dieser Unsinn aufhört. Wir lassen unsere Heimat von Scharlatanen wie Lackmann, Remmel & Co. ruinieren, ohne nutzen.
Insbesondere der Januar 2017 sollte gezeigt haben, dass Flaute halt Flaute ist und mehrere Wochen im Jahr andauern kann. Dunkel ist Dunkel, da bringt die Photovoltaik nichts. Selbst wenn die Windkraft zu 80% statt derzeit 20% die Versorgung sichern kann (was völlig unrealistisch ist), müssen immer noch die verbleibenden Zeiten abgedeckt werden von konventionellen Kraftwerken.
Wenn diese nun nur zu 20% ausgelastet sind, müssen diese trotzdem gebaut werden, Personal für Wartung und Betrieb vorhanden sein, Instandhaltung bezahlt werden.
Jeder Bauer weiß, dass wenn der Schlepper nur in der Halle steht, er fast das Gleiche kostet, als wenn er ständig im Einsatz ist.
Hr. Dreier bemüht sich, ok, aber als gelernter Energiewirtschaftler sollte er auch das sagen, was er denkt und zwar klar raus. Die ständige Gängelung ist einfach unerträglich geworden.
Remmel abwählen, Schulz und die Linken kurz halten, ist leider die einzige Möglichkeit in NRW den weiteren Ausbau zu vermeiden. Remmel kann nichts anderes außer Politik oder Lobbyist. Er hat außer Abitur keinen weiteren Abschluss gem. Wikipedia.
AntwortenLöschenSo jemand soll die Energiewende in NRW verantworten? Die Ihn jetzt rufen, um zu profitieren, sollten sich nicht wundern, dass er der konventionellen Landwirtschaft noch schwere Schäden zufügen wird mit seiner Politik.