Rechnungshof rüffelt Minister
Berlin (dpa). Der Bundesrechnungshof hat der Bundesregierung eine
mangelhafte Steuerung und Kontrolle der Energiewende vorgeworfen. Das
von Sigmar Gabriel (SPD) geleitete Wirtschaftsministerium habe keinen
Überblick über die finanziellen Auswirkungen, heißt es in einem gestern
bekanntgewordenen Prüfbericht für den Haushaltsausschuss des
Bundestages: »Elementare Fragen wie ›Was kostet die Energiewende den
Staat?‹ oder ›Was sollte die Energiewende den Staat kosten?‹ werden
nicht gestellt und bleiben unbeantwortet.« Kontrollen zeigten, dass die
Bezahlbarkeit der Energiewende noch nicht den ihr zukommenden
Stellenwert habe. Eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums
nannte die Kritik nicht nachvollziehbar. Unions-Fraktionsvize Michael
Fuchs erklärte, der Bericht bestätige den Eindruck, dass das
Wirtschaftsministerium die Energiewende seit 2014 einseitig angehe.
Klimaziele und der Ökostrom-Ausbau würden absolut gesetzt, Kosten und
Risiken für die Versorgungssicherheit klein geredet oder nicht
beachtet.
Westfälisches Volksblatt, Ausgabe 13.01.2017
Westfälisches Volksblatt, Ausgabe 13.01.2017
Kommentar:
Nur einer zahlt
Mangelhaft. Das Urteil des Bundesrechnungshofs zur die Kontrolle und
Steuerung der Energiewende durch das Wirtschaftsministerium könnte
eindeutiger nicht sein. Die Frage nach den Kosten für den Staat werde
nicht gestellt oder nicht beantwortet.
Und was ist mit den Verbrauchern? Wer interessiert sich dafür, dass der normale Stromkunde immer mehr zahlen muss und niemand diese Tendenz stoppen will oder kann? Stockender Netzausbau, Erdkabel statt Überlandleitungen, Garantiezahlungen für Ökoenergieerzeuger, Kraftwerksreserven, Windparks, die Strom erzeugen, aber keine Anbindung an das Leitungsnetz haben – für fast jedes Risiko haben die Politiker eine Umlage erfunden.
Der Aufschrei aus der Bevölkerung bleibt aus. Auch weil der Protest selbst aus der Wirtschaft gegen die horrenden Kosten der Energiewende allenfalls leise ausfällt. Mit dem Argument der Arbeitsplatzsicherung gibt es für die größten Energieverbraucher einen Preisnachlass. Und wer erhält die Rechnung? Richtig, wieder der normale Stromkunde. Es wird Zeit, dass sich das Verbraucherschutzministerium mehr um die Verbraucher kümmert. Wilfried Schnitker
Und was ist mit den Verbrauchern? Wer interessiert sich dafür, dass der normale Stromkunde immer mehr zahlen muss und niemand diese Tendenz stoppen will oder kann? Stockender Netzausbau, Erdkabel statt Überlandleitungen, Garantiezahlungen für Ökoenergieerzeuger, Kraftwerksreserven, Windparks, die Strom erzeugen, aber keine Anbindung an das Leitungsnetz haben – für fast jedes Risiko haben die Politiker eine Umlage erfunden.
Der Aufschrei aus der Bevölkerung bleibt aus. Auch weil der Protest selbst aus der Wirtschaft gegen die horrenden Kosten der Energiewende allenfalls leise ausfällt. Mit dem Argument der Arbeitsplatzsicherung gibt es für die größten Energieverbraucher einen Preisnachlass. Und wer erhält die Rechnung? Richtig, wieder der normale Stromkunde. Es wird Zeit, dass sich das Verbraucherschutzministerium mehr um die Verbraucher kümmert. Wilfried Schnitker
Na wer wohl zahlt?
AntwortenLöschenNatürlich der Verbraucher! Wer das bis jetzt noch nicht gelernt hat, der wird es nie lernen. Bei uns findet ein riesiger Umverteilungsprozess statt, vom Verbraucher hin zu einigen wenigen Profiteuren.
Wenn das so weiter geht (siehe letzte EEG-Erhöhung) ist Strom ein Prestige für wohlhabende Leute.
Kaum ist das Wahljahr angebrochen, schon schießt der CDU geführte Bundesrechnungshof gegen das SPD geführte Bundeswirtschaftsministerium. Nach der Wahl haben sich dann alle wieder lieb.
AntwortenLöschenDiese Altparteien sind doch alle nicht mehr wählbar oder glaubt noch jemand diesen Mist ?