Windkraftgegner aus Etteln, Dörenhagen und Borchen formieren sich
Mit solchen Fotos im Netz wirbt die Initiative >gegen Ausverkauf der Heimat< und den Erhalt der Landschaft Foto:WV
Borchen(bel). »Es ist noch lange nicht
vorbei«, wollen Gudrun Ponta und Volker Tschischke den Kampf gegen
weitere Windräder in Borchen nicht aufgeben. Mit anderen engagierten
Bürgern haben sie jetzt eine Bürgerinitiative gegründet: »Gegenwind
Borchen«.
Bereits in der kommenden Woche wollen sie über eine allgemeine
Informationsveranstaltung Bürger aus Dörenhagen, Etteln, und Nord-
sowie Kirchborchen informieren und mobilisieren, per Homepage sind sie
vor wenigen Tagen auch ins Netz gegangen. Gerade nach dem Mindener
Windkrafturteil und den Genehmigungen der ersten sieben
Windkraftanlagen in Dörenhagen und Etteln wollen sie auch alle
rechtlichen Möglichkeiten ausloten und einen Anwalt einbinden, um
bereits gegen die jüngst genehmigten sieben Anlagen vorzugehen und
notfalls auch private Klagen von betroffenen Bürgern zu unterstützen.
Auch die noch ausstehende Antwort der Landesregierung zu den
Bodengutachten im Paderborner Karstgebiet biete Möglichkeiten zu
Einsprüchen, hoffen sie. Die Initiative, die sich eng an das
Regionalbündnis Windvernunft angeschlossen hat und die bisherigen
Gruppierungen in den einzelnen Orten bündelt, will beispielsweise auch
eigene Messungen zur Lärmbelastung von Anwohnern durchführen und über
die Homepage »Gegenwind Borchen« eine anonyme Plattform für Bürger
einrichten, die sich hier über Krankheitsfolgen durch Windkraft melden
und austauschen können.
Um auch vor plötzlichen Überraschungen gefeit zu sein, habe man
inzwischen mit Ortskundigen eine »Alarmkette« gebildet, um
beispielsweise über kurzfristige Baumaßnahmen schnell informiert zu
sein.
»Mit der neuen Genehmigungswelle wird sich auch in Borchen das
Bewusstsein ändern, wie viele Menschen von diesem Thema unmittelbar
betroffen sind und sein werden«, sind die Köpfe der neuen
Bürgerinitiative sicher. »Erst wenn gebaggert wird, schreckt man auf«,
sagt Gudrun Ponta. Besonders betroffen durch den Windkraftausbau sei
beispielsweise der »Luftkurort« Etteln mit seinen mehr als 60 Betten in
vier großen Pensionen.
Über ein breite Unterstützung ist sich die neue Initiative sicher:
Allein beim Anhörungsverfahren habe es schon 450 Einwendungen gegeben.
Bei der Online-Petition hätten 412 Bürger unterzeichnet, und nach dem
Mindener Urteil habe es innerhalb kürzester Zeit 600 Unterschriften
gegen neue Räder gegeben. »Selbst wenn die Hälfte doppelt unterzeichnet
hat, wäre die bisherige Unterstützung enorm, und es werden mehr«, sieht
auch Tschischke ein Anwachsen des Protestes angesichts der anstehenden
Bauanträge.
Einen weiteren Handlungsbedarf für die Initiavie sieht auch Patrick
Knüttel: In den laufenden Verfahren müsse man auch das Thema Rückbau im
Auge behalten. »Was ist, wenn der juristische Einspruch der Borchener
Gemeinde in vielleicht zwei Jahren doch erfolgreich ist? Erfolgt dann
ein Rückbau der neuen Anlagen und wie kollidiert dies dann mit einem
eventuell neuen Flächennutzungsplan«, sieht er wichtige Handlungsfelder
nicht nur für die Politik. Auch eine Bürgerinitiative müsse dann
deutlich machen, dass die bestehende Ratsentscheidung gegen weitere und
höhere Windkraftanlagen nicht nur eine einsame Entscheidung im Rat sei,
sondern auch auf einem breiten Bürgerwillen basiere. Erster deutlicher
Protest seien beispielsweise die zahlreichen ausgehängten
Groß-Banderolen in allen Ortsteilen. »Wir werden jedenfalls nicht
aufgeben und um unsere Heimat und Gesundheit kämpfen«, sind sie sich
einig und wollen auch vorausblickend Widerstand leisten. »Schon der
verstorbene Altbürgermeister Aloys Lengeling sagte seinerzeit, dass die
Windkraftanlagen Dörenhagens Tod sein werden«, will auch Knüttel die
Hände nicht in den Schoß legen.
www.gegenwind-borchen.de
In der Sendung „mex“ des Hessischen Fernsehens vom 11.01. 2017 war auch ein sehenswerter Bericht zur Windkraftnutzung. Die Betroffenheit der Menschen dort ist ebenso groß wie bei uns – aber da geht es „nur“ um max. 200 WKA – im Kreis Paderborn sind es bald 600 – und man ist immer noch nicht am Ende!
AntwortenLöschenNoch ist der kurze Film in der Mediathek zu sehen, vielleicht auch was zur Einstellung auf "gegenwind-Borchen"?
http://www.ardmediathek.de/tv/mex/Aufreger-Windkraft-Warum-jetzt-so-viel/hr-fernsehen/Video?bcastId=3475172&documentId=39917562
Ohne die Bedeutung des „Borchener Windkraft-Problems“ schmälern zu wollen, finde ich es dennoch schade, dass der Post . . . „Nur einer zahlt, wer das wohl ist? - Rechnungshof rüffelt Minister!“ hier auf dem Lichtenauer blog nach hinten gerutscht ist, denn:
Bei den Inhalten und Aussagen dieser Kurzdarstellungen muss doch jedem Bürger/Bürgerin mal ein Licht aufgehen oder immer noch nicht???
Den Artikel muss man öfter lesen. Überhaupt sollte man Freunde und Bekannte per Email mal auf den Blog der Lichtenauer und Borchener hinweisen. Schade, dass immer weniger kommentiert wird.
"Der Widerstand gegen die planlose Energiepolitik nimmt kein Ende!"
AntwortenLöschen"Die Ignoranz der politischen Elite dem einfachen Volk gegenüber leider auch nicht!"
Überall zeigt sie dem Pöbel die kalte Schulter, denkt gar nicht an eine Änderung des EEG, genehmigt locker weitere Standorte und neue Windfarmen und sie berufen sich dabei immer auf "das geltende Recht", das ihnen ja leider keine andere Möglichkeit lässt. So wird uns vorgebetet!
Das haben Landespolitiker im Fall Anis Amri übrigens auch gesagt, dass sie keineMöglichkeiten der Festsetzung hatten - bis sich Tage später herausstellt: vieles, sogar die Inhaftierung wäre möglich gewesen!
Überall in Deutschland, wo die Windenergienutzug in so geballter Form durchgedrückt wird, bilden sich Bürgerinitiativen. Und überall haben sie leider so gut wie keinen Erfolg. In Deutschland wird derzeit nur Politik für bestimmte Klientel gemacht. Und dann wundern sie - die Politiker- sich, das sich die Menschen immer mehr anderen Heilsbringern zuwenden. Als jahrzehntelanger SPD-Wähler wende ich mit Schaudern von dieser "Volks"partei ab.
Schluss mit lustig - Remmel muss weg. Fragen Sie doch mal das Umweltministerium NRW, wieviele Tage Energie mit den bestehenden Speichern in Deutschland "konserviert" werden können.
AntwortenLöschenEine kleine Anfrage im Landtag wäre es wert. Ich tippe auf 0,5 - 1,0 Tage. Diese Fantastereien müssen aufhören - entweder das MUNLV (Das V steht übrigens für Verbraucherschutz) kann darauf eine schlüssige Antwort geben - oder TRETEN SIE ZURÜCK HR REMMEL, wenn Sie nicht rechnen können oder wollen.
Und hören sie endlich auf Ostwestfalen zu verarschen, mit Ihrem billigen Populismus in Sachen Klima und Energiewende, wollen Sie die Stimmen in den Ballungszentren holen, auf unsere Kosten.
Dabei machen Sie Projektierer und Investoren unendlich reich, warum eigentlich, die hatten es eh schon dicke und haben bisher sicher nur selten die Grünen gewählt.
Merken die Grünen was Ihnen dämmert, auch in der Großstadt schlafen die Leute nicht auf dem Baum, wer grün wählt kann genau so gut AFD wählen, in Sachen Populismus und Wählertäuschung ist da kein Unterschied mehr erkennbar.