Möhnesee
- Eine 24 Jahre alte Windkraftanlage in der Nähe des Bismarckturms hat
in der Nacht zu Mittwoch zwei jeweils etwa 50 Kilogramm schwere
Flügelspitzen verloren. Eine der Spitzen steckte nur wenige Meter neben
der B 516 im Acker, eine war neben der Abzweigung nach Dreihausen zu
Boden gegangen.
Die havarierte Anlage und
ebenso ein benachbartes „Windrad“ gleicher Bauart wurden unmittelbar
nach bekanntwerden des Vorfalls von den Behörden vorläufig stillgelegt.
Ebenso wurde verfügt, dass das Areal um die beiden Windenergieanlagen
mit Flatterband abzusperren ist. Ergänzend nahm die Bauaufsicht beim
Kreis Soest Recherchen auf, ob es weitere Anlagen dieses Typs der Firma
„Nordex“ im Kreis gibt. Erste Erkenntnis: Auch in Ense hatte es eine
solche Anlage gegeben, die aber schon seit einiger Zeit abgebaut ist,
erläuterte Wilhelm Müschenborn, der Pressesprecher des Kreises.
Die
genaue Ursache für den Unfall ist noch unklar, möglicherweise kommt
Materialermüdung in Betracht. Jedenfalls seien die Fliehkräfte an den
Spitzen der Rotorflügel enorm, so die Behörden.
Otto Sprenger von der
Betreibergemeinschaft erklärte, dass die beiden Anlagen regelmäßig
kontrolliert wurden. „Der Sachverständige war am Montag noch da.“ Die
Anlage sei nach Auskunft eines Sachverständigen reparaturfähig. Danach
sollen die vorläufig stillgelegten Anlagen wieder in Betrieb gehen.
Vorher, so Müschenborn, müsse die Betriebssicherheit durch einen
Sachverständigen belegt werden.
Die
beiden Windkraftanlagen, die auf Gittermasten montiert sind, wurden
1992 errichtet, seinerzeit hatte die Gemeinde noch keine Vorrangzonen
für die Windkraft ausgewiesen. Schon vorhandene Altanlagen stehen daher
unter Bestandsschutz. Müssen solche Anlagen außerhalb der Vorrangzone
abgebaut werden, dürften im allgemeinen keine neuen mehr errichtet
werden.
Genehmigt wurden die
beiden Windkraftanlagen noch nach Baurecht. Entlang Kreis-, Bundes- und
Landesstraßen gilt der Bereich von null bis 20 Metern als Tabuzone, ab
20 Metern sind fragliche Standorte zustimmungspflichtig, die
Straßenbaulastträger waren seinerzeit gehört worden, so Müschenborn.
Dass
die durch die Luft fliegenden Flügelspitzen erheblichen Schaden hätten
anrichten können, wird daran ersichtlich, dass sie rund 80 Meter von der
Anlage entfernt zu Boden gingen. Otto Sprenger im Namen der
Betreibergemeinschaft: „Uns geht das auch nahe, da hätte ja sonstwas
passieren können, da war schon Kawumm dahinter.“ Ähnlich schätzte dies
Hansfriedrich Winter vom Ordnungsamt der Gemeinde Möhnesee ein.
Unfälle
mit Windkraftanlagen kommen durchaus häufiger vor. Spektakulär war der
Brand einer Anlage bei Echtrop im Februar 2014. Auch kommt es bisweilen
vor, dass Windkraftanlagen einen oder mehrere Rotorblätter oder Teile
davon verlieren. Nach dem Orkan „Xaver“ brach im Dezember 2013 bei einem
Windrad in Döhlen im Kreis Oldenburg gleich die ganze Gondel ab, bei
Vlatten im Kreis Euskirchen knickte „Xaver“ eine Anlage mit 65 Metern
Nabenhöhe um, in Nordbayern riss er das Rotorblatt eine Anlage ab. Im
Juni 2013 krachte in den USA ein Rotorblatt auf einen Kindergarten, in
dem sich zu diesem Zeitpunkt zum Glück keine Personen aufhielten.
Unfälle mit Todesfällen oder Verletzten ereignen sich ansonsten zumeist
bei Wartungs- oder Montagearbeiten. - tbg
Eine Auflistung von Unfällen mit Windkraftanlagen findet sich hier: www.gegenwind-vogelsberg.de/informationen/unfall/havarie/
Ok, möglich ist alles, auch in Asseln oder sonstwo.
AntwortenLöschenMit Szenarien von: was wäre wenn ein Flügel abbräche oder der ganze Mast umkippte oder . . . Na ja, da solltet ihr schon mal andere Beispiele bringen, die auf die beispielose Verschandelung der Landschaft und auf die Gefährdung von Mensch und Tier durch den rücksichtslosen Ausbau mit Windrädern aufmerksam machen. Im Straßenverkehr sind die Menschen um ein hundertfaches mehr gefährdet als neben Windrädern.
Und dass die Investoren an einigen Feldwegen kleine Schildchen mit dem Hinweis auf die Gefährdung durch Eiswurf aufstellen (die kein Autofahrer im Vorbeifahren lesen kann!) ist eher ein Aprilscherz und Verarsche der Leute, als eine wirkliche Notwendigkeit. An der Bundesstraße und an den Autobahnen müssten die Schilder dann in 10x20 Meter Größe stehen und eine Ausweichspur angelegt werden. Nee - es ist so: die da oben machen einfach was sie wollen. Wir können es nur den Amerikanern gleichtun und unser Establishment abwählen. Aber das hilft den Lichtenauern und Borchenern auch nicht mehr.
Echt super interessante Artikel und erst die Kommentare - gähn, gähn, gähn. Wer guckt denn hier noch und wonach denn?
AntwortenLöschenAnonym21. November 2016 um 15:30, dabei hat die Sonne sich doch heute garnicht gezeigt! Wahrscheinlich trotzdem zuviel Schattenschlag mitbekommen oder? Anders erklärt sich Ihre Müdigkeit nicht.
LöschenAlso ich bin hellwach und schaue hier gerne nach Informationen. Was die Kommentare angeht gebe ich Ihnen Recht, Ihrer ist völlig sinnlos.
ok hast Recht Anonym 21.November 2016 um 19:12. man kann sich hier echt viel Infomationen holen. Gleich will ich ma suchen wo die ist. Wo ich jetzt wach bin sehe ich es sicher besser.Schien ja auch keine Sonne heute. Schattenschlag haben wir seit Wochen jetzt auch immer vorm Fenster. Nicht von Windmühlenflügel, nee, von vorbeifliegenden Rotmilanen und Schwarzstörchen. Jetz freu ich mich auf neue Artikel, danach schaue ich gerne, wie Sie.
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