Schwarzstörche bremsen Windräder aus
Markantes Bild: Deutlich zu erkennen ist die Silhouette des Schwarzstorchs, der hier hinter einem im Bau befindlichen Windrad fliegt |
.Umweltschutz:
Der Betreiber muss die Anlage in Lichtenau wegen einer seltenen
Vogelart tagsüber abschalten. Dies hat die Kreisverwaltung durchgesetzt.
Jetzt klagt der Betreiber gegen diese Entscheidung
Von Franz Purucker
Paderborn.
Egal ob es kräftig stürmt oder kein Lüftchen weht - die drei
Windkraftanlagen in Lichtenau sind wegen einer behördlichen Anordnung
des Kreises Paderborn zurzeit tagsüber abgeschaltet. Zwischen 4 Uhr und
22.30 Uhr dürfen sich die Windräder nicht drehen, im September zwischen 5
Uhr und 21.30 Uhr. Hintergrund: Die Gemeinschaft für Naturschutz im
Bürener Land hat in Dahl ein brütendes Schwarzstorchenpaar entdeckt.
Daraufhin
ließ der Kreis vom Bielefelder Gutachter Günter Bockwinkel die
Flugroute der Vögel errechnen. Ergebnis: Diese führt direkt durch das
Gebiet der Windräder. Entsprechend müssen die Anlagen bis
Sonnenuntergang abgeschaltet bleiben.
Sehr
zum Unmut von Daniel Saage von der Planungsgemeinschaft Windpark
Hassel, die die Windräder betreibt: "Wir haben verschiedene Alternativen
vorgeschlagen, aber oft nicht mal eine Antwort erhalten." Eine mögliche
Lösung: Ein menschlicher Wachposten, der die Anlage jeweils abschaltet,
sobald der Storch sich im Anflug befindet. Innerhalb von 25 Sekunden
ständen die Rotorenblätter still, versichert das Unternehmen.
Den
wirtschaftlichen Schaden durch die Abschaltung beziffert der
Geschäftsführer des Windparks, Willi Pauli, auf einige Tausend Euro. Bei
gutem Wind kann jede der drei Windräder bis zu 3 Kilowattstunden Strom
für rund 270 Euro pro Stunde produzieren. Eine vierte Anlage befindet
sich derzeit noch im Bau.
Grundsätzlich
begrüße die Firma, dass bedrohte Tierarten, wie der Schwarzstorch,
geschützt werden sollen, erklärt Saage: Nachhaltig sei die Abschaltung
aber nicht: "Jede Stunde, die unser Windrad still steht, muss wo anders
ein Kohlekraftwerk laufen." Des weiteren bezweifelt der Firmenvertreter
die Effektivität der Abschaltung: "Wenn den Schwarzstorch unsere Mühlen
stören, hätte er sich hier sicher nicht angesiedelt."
Gegen
die Entscheidung des Kreises hat die Gesellschaft deshalb Klage beim
Verwaltungsgericht Minden eingereicht. Ein erster Eilantrag wurde
bereits zurückgewiesen. Laut Pressesprecherin Michaela Pitz spricht viel
dafür, dass auch die Klage abgewiesen wird. Die Hauptverhandlung steht
aber noch aus.
"Wenn
sich die Kreisverwaltung vor Gericht durchsetzen sollte, dann müssen
auch andere Windparks jederzeit mit solchen Repressalien rechnen", sagt
Geschäftsführer Pauli. Schließlich könne niemand wissen, ob nicht auch
an anderer Stelle nachträglich ein Storchenpaar seinen Horst in die Nähe
von Anlagen baue und der Kreis daraufhin eine Stilllegungsverfügung
durchsetzt.
Der
Kreis Paderborn musste im aktuellen Fall das erste Mal überhaupt ein
Windrad zeitweise aufgrund von Artenschutz abschalten lassen. In manchen
Fällen wird die zeitweise Stilllegung aber auch schon beim Bau von
Windrädern vorgeschrieben: So müssen Anlagen im Kreis Paderborn, die in
der Nähe von landwirtschaftlich genutzten Flächen liegen, in der
Erntezeit abschalten werden, weil währenddessen viele Mäuse auf den
Feldern unterwegs sind, die den seltene Rotmilane anziehen
Lokales
Zwischenruf
Störche im Anflug
Vogelwächtergesucht
Von Franz Purucker
Sie
haben ein echtes Adlerauge, starren gerne stundenlang in die Luft,
arbeiten mit Freude im Freien und schaffen es blitzschnell zu reagieren?
Vielleicht
sucht der freundliche Windbaron vom Hügel nebenan Sie bald für eine
höchst verantwortungsvolle Tätigkeit als Wachposten: Ihre Aufgabe wäre
es, das Windrad anzuhalten, sobald sich ein Storch nähert und die Anlage
schnellstmöglich wieder zu starten, wenn dieser vorüber geflogen ist.
Sie entscheiden über Leben und Tod einer seltenen Tierart und tragen
gleichzeitig Verantwortung für Stromversorgung und regen Geldfluss.
Der
Job ist befristet, bis die Störche im Winterquartier sind und ideal für
pensionierte Fluglotsen, vom Pokémon-Fangen gelangweilte Studenten und
Pfandflaschensammler, die sich beruflich weiterentwickeln möchten.
© 2016 Neue Westfälische
15 - Paderborn (Kreis), Mittwoch 10. August 2016
So,So, Herr Saage zeigt Unmut, weil er auf alternative Vorschläge oft noch nicht einmal eine Antwort erhalten habe!Bedeutet dieser Satz doch, dass er manchmal Antworten bekommt.Da iat er doch schon mal privilegiert!!!
AntwortenLöschenMit seinem Unmut wegen fehlender Antworten kann er nun sicher nachfühlen, wie der massive WKA-Ausbau auf die Bürger Lichtenaus wirkt- Die Bürger Lichtenaus wurden erst gar nicht gefragt, weil alternative Vorschläge nicht erwünscht waren, beziehungsweise ganz in den Wind geschossen wurden.Der FNP war bei Offenlegung doch längst in Stein gemeißelt!!! Dem Bürger wurde zwar kurz suggeriert, dass er ein Mitspracherecht hat durch die Möglichkeit der Herhebung von Einwendungen - mir ist jedoch nicht eine einzige Einwendung bekannt, die auch nur ansatzweise berücksichtigt wurde.Per billigen Textbausteinen wurde auf die Sorgen der Bürger geantwortet. Obwohl aus der Offenlegungganz klar her vorging,dass bei den Einwohnern mit gesundheitsschädigenden Folgen und bei Flora und Fauna mit hohen Verlusten zu rechnen ist, wurde der WKA-Bauplan gnadenlos umgesetzt.Es wurde sogar mehr gebaut als uns in Bürgerversammlungen waisgemacht wurde. Stichwort:Repowering.
Wenn auch die Firma angibt, grundsätzlich dafür zu sein, dass bedrohte Tiere geschützt werden , stelle ich an dieser Stelle die Frage, was die Firma unternimmt, um uns Menschen zu schützen oder zu entschädigen- das ist ja wohl kaum mit einem billigen Würstchen oder kurzem Vergnügen mit E-Automobil zu abzugelten.
Ab heute füttere ich den Schwarzstorch im Hassel mit niedlichen Mäuschen und stelle Vogeltränke auf.Ich möchte unbedingt, dass er nächstes Jahr wieder im Hassel brütet und sich zahlreich vermehrt.
Des Weiteren freu ich mich auf die nächste Kommunalwahl, wo "ich" dann per Kreuzchen Textbausteine auswählen darf.
Die „Wind“-Wölfe im Schafspelz
AntwortenLöschenDie Windbarone Saage und Pauli haben meiner Meinung nach mit ihren Äußerungen in der gestrigen Zeitungsausgabe, ihren wahren Charakter gezeigt. Anstatt für Natur und Tierwelt einzustehen, wie sie es bei einer Veranstaltung in der Herbramer Schützenhalle beteuerten (bei Vogelflugbewegungen werden die Windräder sofort abgestellt) geht es ihnen nur um ihren persönlichen Profit.
Frei weg nach dem Motto, was interessiert mich mein Geschwätz von gestern!
Ihre Äußerungen im Zeitungsartikel vom 10.08.2016 sind dermaßen abgebrüht und egoistisch, sodass man bei aller Abwägung nur noch verständnislos mit dem Kopf schütteln kann.
Beim Windparkfest will man sich als fürsorglichen, energiebewussten Gutbürger darstellen und mit Getränken, Würstchen und Fritten für 1 € sich die Gunst der Bürger einkaufen.
Da kann ich wirklich gut drauf verzichten und lieber meinen Verzehr zu normalen Preisen kaufen.
Und beim Windparkfest steht ihr ganzen anonymen Schreiber dann trotzdem und fresst und sauft euch durch. Doppelmoral hoch 10!
LöschenSie dann sicherlich auch, werter Anonym. Anders ist ihr Kommentar nicht zu deuten, vor allem nicht als "Anonym".
LöschenIch reihe mich immerhin nicht hier in die Reihe der Deppen ein, die gequirlten Mist schreiben, anonym Menschen beleidigen, sich hintenrum dann an den Anlagen beteiligen und auf dem Windparkfest die "subventionierten Würstchen" fressen.
LöschenIch rate den Herren Saage und Pauli sich direkt an die Energiestiftung zu wenden und um Unterstützung von in Not geratener Windbarone zu bitten.
AntwortenLöschenEinfach herrlich, wie sich diese neureichen Würstchen jetzt selbst demaskieren und, wild um sich schlagend, alles und jeden verklagen, der ihnen den so sehnlich erhofften Profit streitig machen will :-)
AntwortenLöschenUnd wie stand der Pauli doch damals noch in der Halle in Herbram und hat mit dem moralischen Zeigefinger all diejenigen als Gegner von Umwelt- und Naturschutz sowie potentielle Zerstörer unserer Erde diffamiert, die sich nicht widerspruchslos hinter sein geplantes Windkraftinferno gestellt haben - köstlich :-D
Was uns Wind-Willi aus Herbram zur Verantwortung für die nachfolgenden Generationen über die Energiewende in der Herbramer Schützenhalle weismachen wollte, ist spätesten mit seinem (Profit-) Kommentar im Westfälischen Volksblatt vom 10.08.16 zusammen gefallen wie ein Kartenhaus.
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