Tuning für die Windkraft
Nächtliche Drosselungen der
Räder werden zunehmend aufgehoben
Von Bernhard
Liedmann
Kreis
Paderborn(WV). Eine Tuning-Szene gibt es im Kreis nicht nur beim Carfreitag in
Paderborn auf der Detmolder Straße. Auch die Windradanlagen im Kreis Paderborn
werden zunehmend »aufgemotzt«, um die bestehenden Beschränkungen beim Betrieb
in der Nacht aufheben zu können. Bei gleichbleibender Lärm-emission könne so
bis zu 30 Prozent mehr an Leistung erzielt werden.
Seit zwei
Jahren stapeln sich nicht nur die Bauanträge für neue Anlagen beim Kreis
Paderborn als Genehmigungsbehörde. Zunehmend wird auch insbesondere mit so
genannten Hinterkantenkämmen »nachgerüstet«, um in der Nacht beispielsweise
auch eine ältere Anlage von 1000 auf 1600 Kilowattstunden Leistung zu erhöhen
und die Grenzwerte beim Lärm dennoch einzuhalten.
Von 22 bis 6
Uhr morgens gilt auch für Windräder eine Art »Nachtruhe«. Die Grenzwerte
betragen beispielsweise beim Bauernhof im Außenbereich 45 Dezibel, beim reinen
Wohngebiet 35 Dezibel und bei einem allgemeinen Wohngebiet 40 Dezibel. Dem
entsprechend muss die Anlage gedrosselt werden. Mit den kaum sichtbaren
Zusatzkämmen an den Flügeln können diese Grenzwerte bei gleichzeitiger
Steigerung der Leistung für immerhin acht Stunden am Tag eingehalten werden.
Unterm
Strich kann so bei entsprechender Nachrüstung die Rentabilität der bestehenden
Anlage ohne großes Repowering um insgesamt mehr als zehn Prozent gesteigert
werden. Das Genehmigungsverfahren ist außerdem überaus einfach, weil von dieser
Veränderung an der Anlage nach den Vorschriften der
Umweltverträglichkeitsprüfung keine »erheblichen nachteiligen
Umweltauswirkungen zu erwarten sind«. Dementsprechend werden die Anlagen
laufend nachgerüstet.
Getunt wird
nach Aussage des Kreises Paderborn auch in anderer Form. Nicht so profitable
Altanlagen werden in der Nacht teilweise komplett abgeschaltet und ihr
Kontingent auf eine andere Anlage übertragen.
Das neue
Patent der Kämme hat aber auch einen weiteren Vorteil. Der bisherige so genannte
»Turmschlag« beim Geräusch fällt weg und das Drehen der Räder wird akustisch zu
einem gleichmäßigen Rauschen. Mit dem Wegfall der Lärmspitzen wirkt das
Drehgeräusch dann nicht mehr so stark. Die Nachrüstung einer Anlage mit Kämmen
kostet weniger als 10 000 Euro.
Planungsrechtlich
könnte sich das neue Verfahren jedoch auch noch auswirken: Theoretisch könnten
in den Windvorranggebieten je nach angrenzender Wohnbebauung die Anlagen
stärker an die Grenzen rücken, da sich die Lärmemissionen verringern.
Derzeit
drehen sich im Kreis Paderborn 437 Windkraftanlagen. 161 weitere sind beantragt
worden. Vor weniger als zwei Jahren waren im Kreis 370 Windräder in Betrieb.
Ich gehe stark davon aus!!!!, dass die Windkraftanlagen durch Anwendung der Tunungmaßnahmen näher an die Wohnhäuser rücken. Herr Liedmann führt an, dass vor zwei Jahren im Kreis 370 Windräder in Betrieb waren, während es aktuell schon 437 sind. Dieses plus von 67 Anlagen fand meinem Empfinden nach ausschließlich in Lichtenau statt. Herr Liedmann berichtet, dass weitere 161 beantragt sind. Lichtenau ist erstens eine der größten Flächengemeinden mit zweitens ausgeprägter Windhöfigkeit. Die Stadt wird quasi durch Investoren belagert und der Kreis hat uns längst an die Energiewende verschachert. Der Kreis füllt sich die Kreiskasse mit Ausgleichszahlungen- dort stößt man sich finanziell auf unsere Kosten gesund.Auch ist nicht auszuschließen dass eine oder andere Lichtenauer Kommunalpolitiker noch politische Kariere machen will.
AntwortenLöschenAuch würde es mich nicht wundern, wenn unsere Lichtenauer Wohngebiete allesamt hinter verschlossenen Türen längst von " reinen Wohngebieten" zu "allgemeinen Wohngebieten" umdeklariert wurden und somit längst 40 Dezibel Lärmbelastung zulässig sind.
Längst ist unsere Heimat durch Invasion der riesgen Windkraftanlagen zu einer riesigen Indusrieanlage mutiert.Wer garantiert eigentlich, dass uns in den nächsten Jahren nicht die für Industrieanlagen zulässigen Grenzwerte blühen??? Schaut euch um : längst sind wir Schachfiguren in eimen Industriepark. Ich meine, wir sind Figuren, die der Energiewende und dem politischen Machtgeplänkel geofert werden. Bei der Eröffnung des Spiels ( Tag der Wahl) gab man uns noch die Illusion, dass wir die Spielstrategie mitbestimmen können----dabei dürfte heute jedem klar sein, dass die Spielzüge längst festgelegt waren.
richtig!!! unsere Landschaft wurde einer riesigen Industrieanlage geopfert.Egal in welchem Ortsteil man sich aufhält-- die Windriesen begleiten uns auf Schritt und Tritt. Die Geister die man rief..... Da hilft es auch nicht mehr, wenn man den Orten etwas mehr Kultur einhauchen will, um die Landschaft hervorzuheben (so Sandra Claes in WV 19.07 in ).Wer auch immer vom Münsterland nach Lichtenau kommt---wer das Lichtenauer Windkraftspektakel einmal aushalten musste, kommt nie nie wieder!!!!
AntwortenLöschenMir wird regelmäßig schlecht, wenn ich die verschandelte Natur in Lichtenau sehe.Die angepriesenen kulinarischen Köstlichkeiten müsste ich herunterwürgen,würde ich noch einmal an den Wanderaktionen in Lichtenau teilnehmen.
Mein Plan: Ich werde schon bald mit meinem neuen Wohnwagen lieber weit außerhalb von Lichtenau fahren und noch wahrhafte Natur genießen.
nicht nur die Spiel-Strategie war am Tag der Wahl bereits festgelegt. Als aus Lackmann ein lachender Mann wurde, wusste ich, dass auch der Spielausgang bereits feststand.
AntwortenLöschenGenau richtig - Lackmann und Müller sind die Initiatoren / Auslöser; die anderen wollten auch schnell reich werden . jetzt haben wir den Salat.
AntwortenLöschenKann sein, die örtlichen Politiker sind ihrer Verantwortung da nicht nachgekommen, damit sind diese als allererstes verantwortlich! Man wollte mal wer sein und die grossen Entscheidungen treffen, scheinbar aber ohne jeglichen Sachverstand.
Löschen