Leibniz-Institut: Windrad tötet Rotmilan
GfN-Vorsitzender Hubertus Nolte fordert zudem Schutz des Schwarzstorches ein
Westfälisches Volksblatt Ausgabe 12.04.2017
Wewelsburg/Bad Wünnenberg (WV). Das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IWZ) in Berlin hat bestätigt, dass im Windpark Strautefeld in Wewelsburg ein Rotmilan mit hoher Wahrscheinlichkeit von einer Windkraftanlage getötet worden ist. »Die Art der Knochenbrüche lässt zusammen mit dem Fundort auf eine Kollision mit dem Rotor einer Windkraftanlage als Todesursache schließen«, schreibt Dr. O. Krone vom IWZ in seinem Untersuchungsbericht. Die Gemeinschaft für Naturschutz im Bürener Land (GfN) fordert nun, mehr für den Artenschutz zu tun.
Die Analyse nimmt die GfN zum Anlass, auf die aus ihrer Sicht »gravierenden Artenschutzkonflikte durch den ungehemmten Ausbau der Windenergie im Kreis Paderborn« hinzuweisen. »Der Windpark Strautefeld war unter Naturschützern hoch umstritten«, sagt Hubertus Illner, der im Genehmigungsverfahren vor sieben Jahren für die Arbeitsgemeinschaft Biologischer Umweltschutz (ABU) Stellung genommen hat. »Bei der Genehmigung wurden schwerwiegende Bedenken zum Schutz von Wachtelkönig, Wiesenweihe und Rotmilan nicht berücksichtigt.«
Der tote Rotmilan reihe sich in die Liste drei weiterer sicherer Rotmilan-Schlagopfer in Grundsteinheim, Hakenberg und Fürstenberg im Vorjahr ein, so die GfN weiter. Wahrscheinlich sei auch ein Vogel bei Eilern durch eine Windanlage zu Tode gekommen. »Bei allen Funden handelt es sich um Zufallsfunde. Es gibt keine systematische Schlagopfersuche durch unabhängige Stellen. Fünf tote Rotmilane sind nur die Spitze des Eisberges«, sagt GfN-Vorsitzender Hubertus Nolte.
Auch der Schutz des Schwarzstorches, den die GfN vor einem Jahr bei Dahl gefunden hat, gerate immer mehr zur Posse. Nachdem der Kreis Paderborn im vergangenen Jahr drei Windräder durch eine Ordnungsverfügung abschalten konnte, warten Naturschützer bis jetzt vergeblich auf die erneute Abschaltung, obwohl der Schwarzstorch zurückgekehrt sei und mit der Brut begonnen habe. Vor acht Wochen habe sich das Umweltministerium des Landes eingeschaltet. Eine »Task-Force« des Umweltministers Johannes Remmel bemühe sich nach GfN-Angaben offensichtlich, »den Präzedenzfall mit Signalwirkung für weitere Verfahren im Lande zu verhindern und blockiert auf diese Weise effektiven Artenschutz«.
»Wir gehen davon aus, dass der Kreis seine Verantwortung zum Schutz des Schwarzstorches ernst nimmt und Landrat Müller unabhängig von Minister- und Investorenwünschen kurzfristig die Abschaltung verfügt«, zeigt sich Hubertus Nolte zuversichtlich.
Lokales
© 2017 Neue Westfälische
15 - Paderborn (Kreis), Mittwoch 12. April 2017
Wewelsburg/Bad Wünnenberg (WV). Das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IWZ) in Berlin hat bestätigt, dass im Windpark Strautefeld in Wewelsburg ein Rotmilan mit hoher Wahrscheinlichkeit von einer Windkraftanlage getötet worden ist. »Die Art der Knochenbrüche lässt zusammen mit dem Fundort auf eine Kollision mit dem Rotor einer Windkraftanlage als Todesursache schließen«, schreibt Dr. O. Krone vom IWZ in seinem Untersuchungsbericht. Die Gemeinschaft für Naturschutz im Bürener Land (GfN) fordert nun, mehr für den Artenschutz zu tun.
Die Analyse nimmt die GfN zum Anlass, auf die aus ihrer Sicht »gravierenden Artenschutzkonflikte durch den ungehemmten Ausbau der Windenergie im Kreis Paderborn« hinzuweisen. »Der Windpark Strautefeld war unter Naturschützern hoch umstritten«, sagt Hubertus Illner, der im Genehmigungsverfahren vor sieben Jahren für die Arbeitsgemeinschaft Biologischer Umweltschutz (ABU) Stellung genommen hat. »Bei der Genehmigung wurden schwerwiegende Bedenken zum Schutz von Wachtelkönig, Wiesenweihe und Rotmilan nicht berücksichtigt.«
Der tote Rotmilan reihe sich in die Liste drei weiterer sicherer Rotmilan-Schlagopfer in Grundsteinheim, Hakenberg und Fürstenberg im Vorjahr ein, so die GfN weiter. Wahrscheinlich sei auch ein Vogel bei Eilern durch eine Windanlage zu Tode gekommen. »Bei allen Funden handelt es sich um Zufallsfunde. Es gibt keine systematische Schlagopfersuche durch unabhängige Stellen. Fünf tote Rotmilane sind nur die Spitze des Eisberges«, sagt GfN-Vorsitzender Hubertus Nolte.
Auch der Schutz des Schwarzstorches, den die GfN vor einem Jahr bei Dahl gefunden hat, gerate immer mehr zur Posse. Nachdem der Kreis Paderborn im vergangenen Jahr drei Windräder durch eine Ordnungsverfügung abschalten konnte, warten Naturschützer bis jetzt vergeblich auf die erneute Abschaltung, obwohl der Schwarzstorch zurückgekehrt sei und mit der Brut begonnen habe. Vor acht Wochen habe sich das Umweltministerium des Landes eingeschaltet. Eine »Task-Force« des Umweltministers Johannes Remmel bemühe sich nach GfN-Angaben offensichtlich, »den Präzedenzfall mit Signalwirkung für weitere Verfahren im Lande zu verhindern und blockiert auf diese Weise effektiven Artenschutz«.
»Wir gehen davon aus, dass der Kreis seine Verantwortung zum Schutz des Schwarzstorches ernst nimmt und Landrat Müller unabhängig von Minister- und Investorenwünschen kurzfristig die Abschaltung verfügt«, zeigt sich Hubertus Nolte zuversichtlich.
Lokales
Tote Rotmilane unter Windriesen
Gemeinschaft für Naturschutz: Berliner Institut analysiert einen Vogel als Schlagopfer.
Der Schwarzstorch brütet wieder bei Paderborn-Dahl und ihm droht Gefahr
Kreis
Paderborn. Die Gemeinschaft für Naturschutz im Bürener Land (GfN) sieht
durch die vielen Windenergieanlagen Rotmilane in der Region als
Schlagopfer der Rotoren. Das Berliner Leibniz-Institut für Zoo- und
Wildtierforschung belege dies mit der Untersuchung eines toten Vogels
aus dem Windpark Wewelsburg. Bedroht durch die Windriesen seien auch
Schwarzstörche, die wieder bei Paderborn-Dahl brüten.
Die
jetzt vorliegende Analyse zur Todesursache eines im Windpark
Strautefeld (Wewelsburg) gefundenen Rotmilans nimmt die GfN zum Anlass,
auf die gravierenden Artenschutzkonflikte durch den Ausbau der
Windenergie im Kreis Paderborn hinzuweisen.
Das
Leibniz-Institut kommt nach der Sektion zu dem Befund, dass der
Rotmilan mit hoher Wahrscheinlichkeit durch Kollision mit einer
Windenergieanlage zu Tode gekommen ist. "Dieser Windpark war unter
Naturschützern hoch umstritten", so Hubertus Illner, der im
Genehmigungsverfahren vor sieben Jahren für die Arbeitsgemeinschaft
Biologischer Umweltschutz (ABU) Stellung genommen hatte: "Bei der
Genehmigung wurden schwerwiegende Bedenken zum Schutz von Wachtelkönig,
Wiesenweihe und Rotmilan nicht berücksichtigt."
Der
tote Rotmilan von Wewelsburg reiht sich nach Darstellung der GfN in die
Liste von drei weiteren sicheren Rotmilan-Schlagopfern in
Grundsteinheim, Hakenberg und Fürstenberg im vergangenen Jahr ein.
Wahrscheinlich kam auch ein fünfter Vogel bei Eilern durch eine
Windenergieanlage zu Tode. "Bei allen Funden handelt es sich um
Zufallsfunde", so der GfN-Vorsitzende Hubertus Nolte - und er erklärt
weiter: "Es gibt keine systematische Schlagopfersuche durch unabhängige
Stellen." Fünf tote Rotmilane sind für ihn "nur die Spitze des
Eisbergs".
Der Schutz
des Schwarzstorches bei Dahl, auf den die GfN vor einem Jahr hingewiesen
hatte, gerät aus Sicht der Naturschützer immer mehr zur Posse. Nachdem
der Kreis Paderborn im vergangenen Jahr drei Windräder durch eine
Ordnungsverfügung abschalten ließ, sind neuerliche Maßnahmen bislang
Fehlanzeige. Der Schwarzstorch hat laut GfN bereits mit der Brut
begonnen.
Vor acht
Wochen hätte sich das NRW-Umweltministerium in diesen Fall
eingeschaltet, so Nolte. Eine sogenannte "Task-Force" von Minister
Johannes Remmel bemühe sich offenbar darum, einen Präzedenzfall mit
Signalwirkung für weitere Verfahren im Lande zu verhindern. Damit werde
der Artenschutz blockiert.
"Wir
gehen davon aus, dass der Kreis seine Verantwortung zum Schutz des
Schwarzstorches ernst nimmt und Landrat Müller unabhängig von Minister-
und Investorenwünschen kurzfristig die Abschaltung verfügt," zeigt sich
Hubertus Nolte dennoch zuversichtlich.
© 2017 Neue Westfälische
15 - Paderborn (Kreis), Mittwoch 12. April 2017
Wer Krötenschutzzäune und -tunnel errichtet, der muss auch mal abschalten (lassen)...
AntwortenLöschenScheiß doch auf Vögle, soziale Gerechtigkeit, Eigentum und all den Mist, Hauptsache den Populisten der Republik aller Couleur geht´s gut.
AntwortenLöschenEin interessanter Artikel aus Thüringen:
AntwortenLöschenhttp://www.thueringer-allgemeine.de/startseite/detail/-/specific/Gezielt-beseitigt-Polizei-ermittelt-wegen-getoeteten-Greifvoegeln-in-Thueringen-643837588