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Mittwoch, 17. Mai 2017

Sorgen über Stromautobahn

Sorgen über Stromautobahn

Neue Planvariante erstmals im Kreistag vorgestellt

Kreis Paderborn(WV). Für die geplante Südlink-Trasse rückt der Kreis Paderborn nun doch wieder in den Fokus der Planer. In der Kreistagssitzung am Montagabend stellte die Kreisverwaltung die jüngsten Vorschläge einer Antragskonferenz in Thüringen vor. Danach würde die Mega-Stromleitung von Altenbeken bis nach Lichtenau durch den Kreis verlaufen.
Die Mitteilung der Kreisverwaltung stieß auf wenig erfreute Gesichter. Baudezernent Martin Hübner hatte nach den jüngsten Vorschlägen aus Thüringen eine Karte erstellen lassen, wie die 30 Meter breite und unterirdische Trasse durch den Kreis Paderborn bei einer vorgeschlagenen Variante verlaufen könnte. Landrat Manfred Müller betonte wie Hübner, dass dies nur ein Vorschlag sei (wir berichteten am 13. Mai), dennoch müssten die betroffenen Kreise bei der Einleitung des Planfeststellungsverfahrens schon innerhalb von sechs Wochen eine fundierte und umfassende Stellungnahme abgeben. Deshalb sei die frühzeitige Information wichtig. Zu unterschätzen seien die Trassenvorschläge auch deshalb nicht, weil sie in Zusammenarbeit mit Stromnetzbetreiber Tennet und der Bundesnetzagentur erstellt würden.
Die Südlink-Trasse soll von Nord nach Süd in einem Korridor über eine Länge von mehr als 500 Kilometern Gleichstrom vom Norden bis nach Bayern führen. Nach den jüngsten Vorschlägen aus Thüringen, die Müller als »interessengesteuerte Vorschläge« bezeichnete, würde die Trasse aus Lippe die Egge bei Altenbeken queren, um Altenbeken bis nach Lichtenau führen und im Bereich der A 44 den Kreis Höxter erreichen. Hübner stellte auch den Zeitkorridor vor, wonach spätestens 2025 die Leitung ans Netz gehen soll. Das Planfeststellungsverfahren dauere etwa vier Jahre. Stromnetzbetreiber Tennet habe für allen Planungen die bundesweit besten Planungsbüros engagiert. Hübner stellte dar, dass der Trassenvorschlag durch Naturschutz-, Wasserschutzgebiete und Windparks gehe würde. Einspeisungen vor Orts werde es nicht geben. Die Erdkabel mit mehreren Strängen würden unterirdisch mit Pufferabständen dazwischen in einer Tiefe von mindestens 1,30 Meter verlegt, sodass man insgesamt auf eine Breite von 30 Metern kommen würde. »Es ist von den Ausmaßen eine Großbaustelle und es bleibt ein dauerhafter Eingriff in die Landschaft«, sagte Hübner. Abstände seien beispielsweise allein aufgrund der Wärmeentwicklung notwendig.
Grundsätzlich bekräftigte der Landrat eine Ablehnung der Trassenführung durch den kreis Paderborn. Beim Ausbau der regenerativen Energien habe der Kreis Paderborn bereits seinen Betrag zur Energiewende geleistet. Müller führte in diesem Zusammenhang die 500 Windräder an, die bereits in Betrieb oder genehmigt seien. Weitere 134 seien in Planung. »Genug ist genug«, sage er nach der Sitzung und bekräftigte sein »Nein« zu einer »Stromautobahn«. Bereits im April 2015 hatte der Kreis Paderborn eine Überlandleitung durch den Kreis Paderborn abgelehnt.
Zum anstehend Verfahren führte Hübner auf Nachfragen aus dem Kreistag aus, dass es bei einem solchen Bauvorhaben auch Enteignungen in einem Planfeststellungsverfahren geben könnte. Seitens der Bundesnetzagentur werde es einmalige Entschädigungen für die Flurschäden geben und auch laufende Entschädigungen für die Nutzung. Die frühzeitige Information der Region sei auch deshalb wichtig, so Müller, weil es bei der Abwägung von Vorschlägen auch um die »Raumwiderstände« gehe. Deshalb wollte man frühzeitig Stellungnahmen in Zusammenarbeit mit den Nachbarkreisen Lippe und Höxter erarbeiten.
Die Trasse ist wichtiger Bestandteil der Energiewende, wonach bis 2025 bis zu 45 Prozent der Stromerzeugung regenerativ erfolgen soll. Durch Abschaltung der Atomkraftwerke bis 2022 könnten Bayern und Baden Württemberg mehr als ein Drittel des Stroms nicht mehr selbst erzeugen. Dieser soll dann aus dem Norden kommen.

5 Kommentare:

  1. Michael aus Lichtenau17. Mai 2017 um 16:16

    Was mutet man uns noch zu?
    Zuerst. mutet man uns den maßlosen Windkraftausbau zu!
    Nun droht uns die Trasse?
    Was kommt als nächstes?
    Vielleicht eine Giftmülldeponie, oder vielleicht ein eine Endlagerstätte?
    Ist doch eh alles egal, die Landschaft ist sowieso versaut!

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  2. Sieht ganz danach aus,als verliefe die geplante Stromtrasse so, dass sie möglichst viele Windparks tangiert. Da bietet sich Lichtenau geradezu an.Die Trasse nimmt jedenfalls schöne Kurve mitten durch Lichtenau. Ich gehe davon aus, dass man langfristig auf kurzem Weg einspeisen will- auch wenn man das aktuell noch verneint(besänftigen und belügen muss man das Volk- sonst macht es Stress)
    Hilfe ? Ich will hier weg !!Das wird der Horror!
    Wir bräuchten jetzt einen Bürgermeister mit Biss, der das zu verhindern weiß! Mir ist aber klar, dass der Bürgermeister dann nicht Josef heißen kann.


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  3. Lichtenau braucht die Stromtrasse, denn jede Hauptstadt braucht ihre Autobahn! Windenergie-Hauptstädte brauchen eine Strom-Autobahn!
    Seid doch froh, immerhin noch unterirdisch, besser und günstiger wäre eigentlich über Land. Das spart unser aller Steuergeld.
    Euch war und ist doch der Naturschutz so wichtig, also ran! Und immer daran denken, dass bringt Urlauber! Hotels, Döner- und Frittenbuden werden aus dem Boden spriessen wie Pilze.
    Vielleicht kauf ich mir auch eine rollenden Hähnchenbude und komme dann immer nach Lichtenau zum verkaufen rüber.

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  4. Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass die ablehnende Haltung gegen die geplanten Stromautobahnen etwas mit fehlenden Subventionen zu tun hat.
    Die schlimmsten Windkraftbefürworter schwenken plötzlich um zur alt bekannten Kindergartenmanie:
    Kindergärten für alle Kinder, aber bitte nicht vor meiner Haustür.
    Wer A sagt, muß auch B sagen. Lasst uns das EEG zum Erfolg führen :)
    Die Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung ist zudem weniger gefährlich als Windkraftanlagen. Durch die starken Magnetfelder können allerdings Herzrhythmusstörungen auftreten, mechanische Uhren und Herzschrittmacher sollte man besser zu Hause lassen.

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    1. Die Auswirkungen der Magnetfelder auf den Menschen sind wenig erforscht. Man hat halt noch keine Erfahrungen. An den Lichtenauern wird man also nicht nur die Auswirkungen des Infraschalls erproben sondern auch die Auswirkungen der Magneltfelder genauer untersuchen. Das werden Pilotprojekte in Lichtenau.
      Gleichstrom soll angeblich nicht so gefährlich sein wie Wechselstrom.
      Unterirdisch verlegte Gleichstromleitungen könne man optisch zudem gar nicht wahrnehmen. Fakt ist aber wohl, dass die Temperaturen der Erdschichten nahe der 3o m breiten unterirdischen Trasse erheblich ansteigen. Die Rede ist von steigenden Temperaturen bis zu 2o Grad Celsius- deshalb muss zwischen den Leitungen soviel Platz sein und deshalb sind die Trassen bis zu 3o m breit.
      Und von wegen optisch nicht wahrnehmbar: um und über den Leitungen wächst nichts mehr! Außerdem müssen in regelmäßigen Abständen begehbare Wartungstürme errichtet werden falls mal ein Kurzschluss die Leitungen lahmgelegt hat und für Bayern kein Strom mehr durch die Leitungen fließt. Leute! die Resparaturen müssen schnell ausgeführt werden--- weil sonst erheblicher wirtschaftlicher Schaden entsteht. Also viele viele Türme und noch mehr Industriepark.
      Magnetfeld -Resonaz- Untersuchungen dürfen übrigens nicht bei Schwangeren vorgenommen werden- weil es dann doch fraglich ist, ob Schädigungen am Fötus eintreten.
      Schöne Scheiße und lasst euch nicht verarschen.

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