Windkraft wächst ungleich im Kreis
Viele Bauanträge in Bad Wünnenberg, Borchen und Lichtenau – keiner in Hövelhof
Kreis Paderborn(WV). In (fast) keiner
anderen Kommune im Kreis Paderborn könnten in absehbarer Zeit so viele
Windkraftanlagen entstehen wie auf dem Gebiet der Gemeinde Borchen.
Seitdem dort Ende Juni ein Bürgerbegehren gegen zehn vom Kreis
genehmigte Windräder gescheitert war, haben Investoren zahlreiche
Bauanträge eingereicht – insgesamt sind es 25. Mehr Anträge liegen
derzeit nur der Stadt Bad Wünnenberg vor (36).
Vor allem in Borchen wittern Anlagenbauer neue Pfründe, nachdem das
Verwaltungsgericht (VG) Minden den Flächennutzungsplan der Gemeinde mit
Urteil vom 28. September vergangenen Jahres für ungültig erklärt hat.
Eine Beschwerde gegen diese Entscheidung hat Bürgermeister Reiner
Allerdissen mittlerweile zurückgezogen. Auch knapp 2500 Unterschriften,
die die Bürgerinitiative »Gegenwind Borchen« binnen zwei Wochen
gesammelt hatte, um ein Bürgerbegehren auf den Weg zu bringen, konnten
einen Mehrheitsbeschluss des Rates (CDU, Grüne, FDP, und FWB), die
Klagen gegen das VG-Urteil und Anlagen-Genehmigungen des Kreises
Paderborn zurückzunehmen, juristisch nicht kippen.Seit der Entscheidung des Verwaltungsgerichts vom 29. Juni, den Eilantrag der Bürgerinitiative abzulehnen, hat das Windkraftkarussell noch einmal ordentlich Fahrt aufgenommen. Allein für das Gemeindegebiet Borchen liegen dem Kreis Paderborn als Genehmigungsbehörde 25 Anträge für den Bau von Windkraftanlagen (WKA) vor. Diese verteilen sich auf Etteln (11), Dörenhagen (10) und Kirchborchen (4). Weitere zehn Anlagen sind bereits genehmigt (Etteln/7, Dörenhagen/3), so dass sich die Gesamtzahl der Windräder auf Borchener Gebiet von derzeit 38 auf 76 steigen könnte. Für drei Anlagen liegen dem Kreis Anträge auf einen Rückbau vor (Dörenhagen/2, Etteln/1).
Spitzenreiter in Sachen Windkraft ist im Paderborner Land mit großem Abstand die Stadt Lichtenau. Dort drehen sich bereits 158 Windmühlen, weitere 16 sind genehmigt, zusätzlich sind 20 Anlagen in der Planung. Was den Ausbau der Windkraft angeht, liegt Bad Wünnenberg vorne. Zu den derzeit 95 WKA könnten 40 hinzukommen. Schlusslichter in dieser Hinsicht sind die Gemeinde Hövelhof mit zwei und die Stadt Delbrück mit sechs Windrädern.
Super Hr. Müller - stramme Leistung!
AntwortenLöschen