Hermanns Schwert gegen Windräder machtlos
Von einem Nationalpark hätten alle etwas gehabt, von einem Windpark nur wenige
Zum Artikel im WV 31. Mai »Begehrliche Blicke auf den Wald«.
War die jahrelange, von privatwirtschaftlichen und politischen
Interessen gesteuerte Verhinderung des Nationalparks
Senne/Teutoburger-Wald/Eggegebirge nun also doch nicht umsonst. Endlich
strecken die Investoren der Windenergie nun auch öffentlich ihre Hände
zum ostwestfälischen Wald. Lange Jahre wurden Windkraftkritiker, die
immer schon wussten, dass irgendwann auch der Wald »dran glauben muss«,
beschwichtigt und bekamen von der Politik gesagt: »Der Wald ist sicher.«
Nun kommt es in naher Zukunft also doch anders.
Schon jetzt dürfen wir uns das schöne Bild einer einheitlichen Linie
von »neuzeitlichen Höhenbauwerken« auf dem Kamm des Teutoburger-Waldes
und Eggegebirges vorstellen, unterbrochen von den nun kleinen und
verschwindend gering gewordenen mittelalterlichen Höhenburgen wie der
Bielefelder Sparrenburg und der Ruine der Falkenburg. Der einst große
»Hermann« wird erzürnt seinen neuen »großen Brüdern« mittels Schwert
wegen des Verlustes an Aufmerksamkeit zwar drohen – ausrichten gegen die
kommende Verlagerung der Besucherströme wird er nichts!
Und endlich haben auch die Privatwaldbesitzer eine zusätzliche
Einnahmequelle. Den Nationalpark wollten sie ja nicht. Mal sehen, ob
Ihnen die Wind-Energie-Anlagen in »ihrem Wald« und die damit verbundenen
enormen Einnahmen recht sind?
Einen internen Konflikt fechten jetzt sicher auch SPD und Grüne
aus. Wie nun entscheiden? Für den Erhalt einer intakten Natur »mittels
eines Nationalparks« oder Einsatz zur Rettung des Weltklimas »mittels
Windenergieanlagen« – nach der Absage des amerikanischen Präsidenten am
Weltklimaschutzabkommen eine wahrlich schwere Entscheidung? Oder wird
man der neuen CDU/FDP-Landesregierung die Entscheidung pro Natur oder
pro Weltklimarettung überlassen?
Hätten von einem »Nationalpark Senne/Teuto/Egge« – wie immer auch die
Grenzen gezogen würden – tatsächlich alle Menschen der Region und
darüber hinaus profitiert, so fallen künftig die Zugewinne der
Windenergieanlagen nur einigen wenigen zu. Ob das im Sinne der damaligen
und der heutigen Nationalparkgegner ist?
EBERHARD KRÖMEKELichtenau
Stiftungsgelder aus Steuerkasse
Windkraftanlagen im Eggewald
Zum Artikel »Begehrliche Blicke auf den Wald« in der Ausgabe vom 31.
Mai, in der es um Windkraftanlagen im Eggewald geht, hat dieser Leser
folgende Anmerkungen.
Schon die Überschrift »Begehrliche Blicke auf den Wald« sollte die
heimische Bevölkerung wachrütteln, denn nun ist es soweit. Auch die
Wälder des Eggegebirges sollen nun den Windbaronen noch mehr die Kassen
füllen. Und dabei ist ihnen jedes Mittel recht. Dass dabei die Bürger
mit Stiftungen gelockt werden, die aus Steuermitteln bezahlt werden,
zeigt, mit welch unlauteren Mitteln die Investorengruppe arbeitet.
Das Heer der Steuerzahler, die ohnehin schon unter den Energiekosten
leiden, hat davon rein gar nichts. Aber das ist noch nicht alles. Wenn
es im Eggegebirge wirklich zu einem massiven Bau von Windkraftanlagen
kommen wird, dann bedeutet das für Mensch, Tier und Umwelt einen
unersetzbaren Verlust, denn dieses kleine Gebirge hat einen besonderen
Wert.
Dieser Wert ist unbezahlbar, weil das Eggegebirge nicht nur ein
Naherholungsgebiet erster Güte ist, sondern auch letzte Heimat und
Rückzugsbereich für unzählige Tiere und Pflanzen ist. Besonders auf den
Kyrillflächen finden heute seltene Vögel wie Schwarzstirnwürger,
Neuntöter und selbst die Schnepfen wieder einen Lebensraum. Eulenarten
wie der neu eingebürgerte Uhu und selbst die Wildkatze finden hier
Beute.
Doch das ist noch lange nicht alles, denn der Wald unserer Egge ist
ein erstklassiger Wasserspeicher. Und genau das würde durch eine
Bebauung mit Tiefenfundamenten, wie sie beim Bau von Windmühlen
unerlässlich sind, für immer zerstört. Wir Bürger dürfen nicht länger
zulassen, dass unsere Heimat von Investoren weiterhin verschandelt
wird, denn Windenergie kostet nicht nur immense Steuergelder, sondern
macht unsere Heimat für immer kaputt.
Dabei bleibt noch die Frage offen, wie lange es dauert, bis die
Windenergie von anderen Energiequellen abgelöst wird und wer dann wohl
für die Entsorgung der Betonruinen bezahlen wird.
FRANZ-JOSEF HEIMLichtenau
Wenn es eines gibt, was die Städte und Dörfer östlich Paderborns, gegenüber Salzkotten, Delbrück, etc. zu bieten haben, dann ist es eine einzigartige Landschaft rund um die Egge.
AntwortenLöschenDas wissen nicht viele, diejenigen die es von Paderborn oder weiter weg erwandern, sind beeindruckt, von der unberührten Vielfalt, Moore, Heide, Nadel- urige Laubwälder, Gebirgsbäche und kl. Seen, auch ohne Nationalpark.
Genau das macht die Gegend lebenswert, wenn auch der Weg zur Arbeit etwas weiter ist. Wer kann heute sagen, wie unsere Arbeit in 10 - 20 Jahren aussieht? Selbst mit relativ geringen Einkommen, kann man hier super leben, mit geringer BurnOutrate oder Gefahr der Altersarmut.
Dies alles steht auf dem Spiel, wenn die Windkraftanlagen in den Wald ziehen, und damit ganze Ortslagen umzingeln, wie beispielsweise in Lichtenau. Bisher konnte sich CDU & FDP rausreden und die rot-grüne Landespolitik verantwortlich machen, insbesondere und zu Recht Hr. Remmel.
Also CDU und FDP - Gesetzgebungskompetenz nutzen und Windkraft vom Wald fernhalten, den brauchen wir noch, spätestens dann, wenn sich breite Familienschichten den Luxusurlaub nicht mehr leisten können.
Für meinen Teil habe ich als Kind und Jugendlicher nichts vermisst. Sonntags ging es mit der ganzen Familie und Rucksack schon um 7:00 los in die Egge. Später dann mit Freunden zum Wandern oder mit dem Mountainbike auf Tour. Mit einem Budget von 10 Euro für Bier & Grillgut oder Kaffee & Kuchen war und ist der ganze Sonntag gestaltet.
Solche Lebensqualität wird in den Metropolen oder selbst in Paderborn oder Bielefeld verzweifelt mit sehr viel Geld gesucht!