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Freitag, 5. September 2014

Grundsteinheimer Vereine organisierten eigene Bürgerversammlung - Protokoll einer beeindruckenden Informationsveranstaltung



Die ständig steigende Verunsicherung um das Ausmaß der zu erwartenden Belastungen durch Windkraftanlagen veranlasste Vertreter der Vereinsvorstände spontan, die Bewohner zu einem Informationsabend in die Schützenhalle einzuladen.
Besonderes Anliegen war es den Dorffrieden zu bewahren.
Hatte man  sich in dem kleinen Ort auf maximal 100 Teilnehmer eingestellt, kamen
fast 200 interessierte Bürger.
Nach der Begrüßung durch  Michael Schonlau übernahm Andreas Kröger die Moderation des Abends.
Dietmar Halbig stellte klar, das ”Pro Lichtenau” kein Verein ist, keinen Vorstand hat und natürlich auch keine Kasse. ”Pro Lichtenau” ist die Summe aller Bürger, die diesen völlig überzogenen Ausbau mit WKA nicht wollen.
 Er berichtete über vorangegangene Bürgerversammlungen und Gespräche mit Politikern und den Bürgermeistern Herrn Merschjohann und Herrn Hartmann.
Dietmar Halbig stellte mit den Unterlagen der  Meinungsbefragung
”Energiestadt Lichtenau” die Fragestellungen noch einmal vor, die Kernaussage:
”Die Windgebiete sollen überplant werden, um die Nutzung der Windenergie weiter auszubauen, bei gleichzeitiger Reduzierung der Anlagen”.
666 Personen waren dafür und 74 Personen dagegen.
Hieraus leitet Herr Lackmann immer wieder die gewaltige Zustimmung
der Lichtenauer Bürger zu den jetzigen Plänen ab.

Die Ärzte Josef Wächter und  Dr. Hans Jörling referierten aus medizinischer Sicht.
Erschreckend , dass bei der heutigen großen Unsicherheit und keiner Erfahrung
über Auswirkungen auf die Menschen durch die Windgiganten aus ihrer Sicht
überholte bzw. aus Arbeitsschutz stammende Werte zugrundegelegt werden.
Die Einkesselung von Grundsteinheim stellt eine völlig neue Dimension dar.
 Überlagerungen der verschiedenen Schallquellen, der in seinen Auswirkungen
noch unzureichend geklärte Infraschall, Rotlichtgewitter und die jetzt schon Angst machende erdrückende Wirkung müssen von unabhängigen Institutionen geprüft werden.
Stefan Hölscher hatte eine beeindruckend Präsentation vorbereitet.
Die Blicke in die Landschaft heute und die Blicke in die Zukunft mit der Masse
der WKA. Fassungslosigkeit unter fast allen Bürgern.
Glücklicherweise stand nun auch das 3D Modell des Kreises zur Verfügung, das keine Fragen mehr offen lässt. Es sollte Pflicht sein für jeden Bürger, sich dies einmal anzuschauen.
Natürlich wurde gefragt, warum erst wenige Tage vor der heutigen Sitzung des
Bau- und Planungsausschusses der Stadt Lichtenau das Modell zur Verfügung stand,
zumal dieser Ausschuss schon zu einem entscheidenden Beschluss kommen kann.
Als ausgewiesener Heimatexperte berichtete Eberhard Krömeke über unsere Landschaft, besonders über die Frage in wieweit eine der größten Spalt-Höhlenkarst-
gebiete in Deutschland die zu erwartenden Belastungen sowohl beim Bau der Fundamente als auch nach der Aufstellung der WKA aushält.
Landwirte werden immer wieder von sog. Ackerschwinden überrascht.
Bewegt beschrieb er, wie wesentliche Elemente unseres Heimatempfindens
unwiederbringlich verloren gehen.
Auch die möglichen Auswirkungen auf unseren Tourismus beschrieb er eindrucksvoll.
Willi Hölscher, unser alter Ortsvorsteher, berichtete über Entwicklungen in der Planung zu seiner Ratszeit und zu den Vorgängen um den Bau eines Radweges, wo verschiedenste Auflagen und Einschränkungen hingenommen werden mussten, weil ein Milanhorst in der Nähe war. Der Schutz der Natur scheint inzwischen anders bewertet zu werden.

Die Ortsvorsteherin Claudia Keiter bedankte sich bei den Vereinen für die außerordentlich gute Organisation und lobte den gesitteten Ablauf der Informationsveranstaltung und Sie versprach die angesprochenen Bedenken vorzubringen und sich auch im weiteren Verlauf des Verfahrens für die Belange einzusetzen.

3. September 2014




6 Kommentare:

  1. Ein hervorragendes Beispiel, was die Vereine dieses kleinen
    Ortes zur Information ihrer Bürger beitragen konnten.
    Wo bleibt die Politik?
    Die Wahlen sind ja vorbei!

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  2. Ja, das ist wirklich ein hervorragendes Beispiel. Daran sollten sich alle Vereine in den Dörfern und speziell im Kernort Lichtenau ein Beispiel nehmen. Der Vorstand des Heimatschutzvereins Lichtenau hat immer noch nicht begriffen, dass er nicht mehr gegen Waldecker Raubritter kämpfen muss sondern gegen die Raubritter der heutigen Zeit. Es geht nicht nur darum einmal im Jahr auf den Holzvogel zu schießen sondern wirklichen Heimatschutz zu betreiben. Warum bleiben die Vorstandsmitglieder in Deckung? Sind auch befangen oder einfach nur Leisetreter?
    Glückwunsch an die Grundsteinheimer Bevölkerung für mutige Vereine!

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    1. Kompliment, endlich ein Dorf, das sich traut, öffentlich mal Flagge zu zeigen. So ein Thema betrifft doch alle. Das muss man auch gemeinsam besprechen. Wenn es auch verschiedenen Meinungen gibt. Man muss doch noch Jahre zusammen im Dorf leben. Da iss es gut wenn man vielleicht Kompromisse findet.
      Auch in Herbram gibt es einen "Heimatschutzverein" und noch viel mehr andere Vereine als in Grundsteinheim, warum machen die sich nicht stark für mehr Informationen für die Leute im Dorf? Um Herbram stehen doch demnächst genau so vile Windräder wie in Grundsteinheim und alle gucken von Oben auf uns im Tal. Das stört aber wohl nur ein paar Herbramer, aber die setzen sich wenigstens ein. Das ist auch ein gutes Beispiel. Hut ab ihr Leute.
      Es gibt doch in jedem Dorf "Heimatschutzvereine" oder? Warum hocken die hinter den Büschen? Hier hätten sie mal Gelegenheit zu zeigen, das sie was für die "HEIMAT" tun wollen statt nur Schützenfest zu machen.
      Gut das das kleine Grundsteinheim da mal wieder echten Mut hat. Ihr seid klasse ihr Grundsteinheimer.

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    2. Der Lichtenauer Heimatschutzverein kann gut Schützenfeste organisieren, das war dann wohl schon alles??
      Was besagt eigentlich Heimatschutzverein? Für mich heißt das wörtlich übersetzt, dieser Verein "s c h ü t z t d i e H e i m a t" !
      Aber ist das wirklich so?? Obwohl ich diesem Verein schon über Jahre angehöre, kann ich mich damit nicht mehr identifizieren
      und werde ihm wohl den Rücken zu kehren
      Ein Heimatschutzverein ist für mich mehr, als nur zünftiges Schützenfest feiern.
      Lieber Vosrstand, denkt mal darüber nach und nimmt euch ein Beispiel an den Grundsteinheimern!!

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    3. Hallo Herbramer Junge,
      Ihre Freude über die Grundsteinheimer kann ich nur teilen - einfach klasse, weiter so!
      Dennoch möchte ich zum Nachdenken anregen:
      - "Kompliment, endlich ein Dorf, das sich traut, öffentlich mal Flagge zu zeigen.", wo zeigen Sie Flagge, unter einem Pseudonym?
      - "Auch in Herbram gibt es einen "Heimatschutzverein" und noch viel mehr andere Vereine als in Grundsteinheim, warum machen die sich nicht stark für mehr Informationen für die Leute im Dorf?", wo machen Sie sich stark und verteilen Informationen?
      - "Das stört aber wohl nur ein paar Herbramer, aber die setzen sich wenigstens ein. Das ist auch ein gutes Beispiel. Hut ab ihr Leute. ", wo setzen Sie sich ein?
      - "Es gibt doch in jedem Dorf "Heimatschutzvereine" oder? Warum hocken die hinter den Büschen? Hier hätten sie mal Gelegenheit zu zeigen, das sie was für die "HEIMAT" tun wollen statt nur Schützenfest zu machen.", was machen Sie konkret?

      Bitte verstehen Sie meine Fragen nicht als Kritik. Ich möchte vielmehr darauf hinweisen, dass jeder einzelne Bürger gefragt ist! Warum geraten jetzt die Vereine in den Fokus? Das Letzte was diese Diskussion nun braucht ist, dass die die eigentlich für die gleiche Sache kämpfen, jetzt gegenseitig wilde Schuldzuweisungen aussprechen.
      Wenn wir jetzt nicht weiter an einem Strang ziehen, dann wird das eintreten, was niemand von uns will ........!

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  3. Liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer hier im Forum von ProLichtenau.

    Persönlich finde ich es schade, dass der Anteil derer, die sich mit Namen an der öffentlichen Diskussion beteiligen doch recht gering ist und noch sehr viele die Anonymität bevorzugen.

    Meinen persönlichen Standpunkt zum geplanten Ausbau mit der zu erwartenden Fülle von Windkraftanlagen in der Stadt Lichtenau, habe ich jederzeit und immer offen dargestellt und ist auch hier im Forum u. a. in der Rubrik „Leserbrief“ hinterlegt. Ich freue mich über einen angeregten Meinungsaustausch zu dem Thema und begrüße jede Art der Diskussion, sofern diese sachlich, objektiv und vorurteilsfrei geführt wird.

    Mir – und ganz sicher auch Ihnen, die Sie hier Beiträge veröffentlichen – ist bewusst, dass es eine große Gefahr ist, die Diskussion um die Windvorrangzonen in unsere örtlichen Vereine hinein zu tragen – zu vermeiden wird es wohl ohnehin kaum sein.
    Bitte bedenken Sie, dass Vereinsvorstände viele Mitglieder mit vielen unterschiedlichen Meinungen zu vertreten haben und es wird ihnen daher kaum gelingen, einen einvernehmlichen Standpunkt nach außen zu vertreten. Diese Tatsache sollten wir alle respektieren.

    Heimatschutzvereine wirken insgesamt sehr vielgestaltig und tragen einen großen Teil zum Gemeinschaftsgefühl der Menschen in den Dörfern bei. Auch leisten sie an vielen Stellen Unverzichtbares – das ist anerkennenswert. Von jeher gab es in den Heimatschutzvereinen unterschiedliche Meinungen und Standpunkte und dennoch gab und gibt es zum Glück immer noch viel Verbindendes der Vereinsmitglieder untereinander. Das sollten wir nicht aufs Spiel setzen – bitte. Wir möchten hier im Forum nicht dazu beitragen, dass es zu befürchteten Zerwürfnissen in den Dörfern kommt.

    Schreiben Sie bitte weiterhin Ihre Meinung und tragen Sie weiter zu einer anregenden, aber sachlichen Diskussion zur Windenergie in Lichtenau bei.


    Eberhard Krömeke
    Herbram

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